Ein Interview mit:

Vivien

Geschäftsbereichsleiterin Planung und Bau

 

Vivien, Geschäftsbereichsleiterin Planung und Bau sowie kommissarische Geschäftsbereichsleiterin Bau in der Außenstelle Würzburg, ist seit zwei Jahren bei der Autobahn GmbH in der Niederlassung Nordbayern tätig.

 

Wie hast du bisher die Zeit bei der Autobahn empfunden?
Meine bisherige Zeit bei der Autobahn war sehr positiv. Meine Kolleginnen und Kollegen haben mich freundlich aufgenommen und mein Aufgabenfeld ist sehr abwechslungsreich und interessant. Kurzum: Ich möchte keinen anderen Job mehr machen.

 

Was reizt dich besonders an deiner Arbeit?
Es sind die verschiedenen Facetten, die meinen Beruf ausmachen. Ich bin regelmäßig zwischen meinem Schreibtisch im Büro und der Baustelle draußen unterwegs. Dieser enge Austausch zwischen den Bereichen Planung und Bau ist mir wichtig, so können beide Bereiche optimal voneinander lernen. Beispielsweise gehen die Planer auch mal raus auf die Baustelle und umgekehrt. In gemeinsamen Abstimmungsterminen besprechen wir, was gut funktioniert hat und was wir bei den nächsten Projekten noch besser machen können. Ich bin stolz auf mein Team, dass wir uns dahingehend in die richtige Richtung entwickeln.

 

Siehst du bestimmte Herausforderungen als Frau bzw. weibliche Führungskraft in einem Berufsfeld, in dem oft noch mehrheitlich Männer tätig sind?
Im Bauingenieur Studium lag der Frauenanteil bei ungefähr 35 Prozent, daher war ich das von Anfang an gewohnt. Eigentlich hatte ich nie wirklich Probleme in der Zusammenarbeit mit meinen Kollegen und es haben mich auch immer alle als Kollegin oder Führungskraft respektiert und akzeptiert. Falls es doch mal eine schwierige Situation gab, habe ich es einfach direkt angesprochen. Ich denke, mit einer offenen und selbstbewussten Kommunikation lassen sich viele Themen klären.

Was ist dir in deinem Arbeitsalltag wichtig?
Ich lege viel Wert auf eine enge und gute Zusammenarbeit mit meinen Kolleginnen und Kollegen. Ich bin kein Freund von allzu starren hierarchischen Strukturen. An der ein oder anderen Stelle gebe ich Denkanstöße oder Impulse, aber insgesamt versuche ich, meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern viele Freiheiten zu lassen. Es freut mich jedes Mal, wenn wir dann über die verschiedenen Lösungsvorschläge diskutieren können und zu einem gemeinsamen Ziel kommen. Da ich für meine Teams im Büro als auch in den Baubüros gleichermaßen da sein möchte, fahre ich jede Woche zwei Tage auf die Baustelle. Im persönlichen Gespräch lassen sich viele Themen einfacher lösen und ich bekomme auf direktem Weg mit, wenn der Schuh doch einmal drücken sollte.

Es hört sich nach einer Fülle von Aufgaben an und gleichzeitig scheint dir die zwischenmenschliche Komponente wichtig zu sein. Wie bekommst du das alles unter einen Hut?
Es ist mir auf jeden Fall wichtig, für meine Mitarbeitenden da zu sein und ein offenes Ohr für ihre Belange zu haben. Ich signalisiere das beispielsweise, indem ich meine Bürotür offenlasse oder auch regelmäßig betone, dass man mich immer anrufen kann. Und ja, es stimmt, dass bei mir viele unterschiedliche Aufgaben liegen. Genau das macht meine Arbeit so interessant. Ich würde sagen, dass sich das alles durch ein gutes Selbstmanagement und eine gute Organisation bewältigen lässt. Ich pflege beispielsweise meinen Kalender penibel und da auch ich mir nicht alles merken kann, greife ich gerne auf Post-its und digitale To-do-Listen zurück. So behält man immer einen guten Überblick.

An welchen Projekten arbeitest du gerade und wo liegen die Herausforderungen? 
Bei uns in Würzburg stehen aktuell drei große Projekte auf der A7 im Streckenbau an. Die grundhafte Erneuerung der Autobahnfahrbahn zwischen den Anschlussstellen Kitzingen und Marktbreit, die Baumaßnahme zwischen den Anschlussstellen Bad Windsheim und Rothenburg ob der Tauber sowie der Streckenbau beim Autobahnkreuz Feuchtwangen/Crailsheim, wo wir uns eng mit unseren Kolleginnen und Kollegen aus der Außenstelle Fürth abstimmen. Da es in der Nähe von Rothenburg viel Gips gibt, haben wir es dort mit spannenden geologischen Fragestellungen zu tun. In solchen Fällen ist beispielsweise ein kompletter Bodenaustausch erforderlich. Diese und weitere Fragen gilt es jetzt zu beantworten und genau dieser Teil bereitet mir an meiner Arbeit Freude. Auf dem Weg zur Lösung stehen ich und mein Team im engen Austausch mit den verschiedenen Berufsgruppen wie Bauleitern oder Polierern. Gibt es Konfliktpotential zwischen den Baufirmen und uns als Bauherrn, ist es wichtig, einen kühlen Kopf zu bewahren und immer auf der sachlichen Ebene zu argumentieren. 

Soweit ich weiß, magst du nicht nur beruflich die Herausforderung. Welche Projekte und Aktivitäten stehen aktuell privat bei dir an?
Privat bin ich sportlich sehr aktiv. Meine Freunde bezeichnen mich dahingehend schon als "verrückt", da ich Herausforderungen liebe. Erst im Mai habe ich meinen ersten Marathon in Würzburg absolviert. Viele sagen: "Einmal und nicht wieder" - bei mir war es genau das Gegenteil. Nach meinem ersten Marathon habe ich mich direkt für den nächsten angemeldet. Genauso geht es mir mit Trail Runs. Ich habe mich erst letztens dabei erwischt, wie ich mich für den Garda Trentino Trail am Gardasee angemeldet habe - 62km mit ca. 3.800 Höhenmetern. Neben diesen "verrückten" Wettkampfambitionen unternehme ich in meiner Freizeit gerne Bergtouren mit erhöhtem Schwierigkeitsgrad, die über Stock und Stein führen und für die man auch mal ein GPS-Gerät zur Hand haben sollte. Für mich ist es ein idealer Ausgleich, wenn ich mich in der Natur aufhalte und aktiv bleibe.