Ein Interview mit:

Andrea

Leiterin Strategisches Verkehrsmanagement und IVS Services

 

Führungsposition als Mutter in Teilzeit? Andrea ist ein gutes Beispiel, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei uns möglich ist. Und dass Frauen mit Kindern die Karriereleiter heraufklettern können. Sie arbeitet als Leitung in der Abteilung Verkehrsmanagement.

 

Wie kam es dazu, dass du eine Leitungsposition bei der Autobahn übernehmen konntest?

Mein Vorgesetzter hat mich damals angesprochen, dass es eine interessante Stellenausschreibung gibt. Das war für mich sehr wertschätzend und motivierend. Ich hätte mich auch ohne seinen Hinweis auf die Stelle beworben, so aber mit einem noch besseren Gefühl.

 

Welche Rolle spielt die Familie bei beruflichen Entscheidungen für dich?
Da ich Kinder habe, war es für mich sehr wichtig, in Teilzeit und höchstens drei Tage die Woche zu arbeiten, als die Kinder noch sehr jung waren. Das war für die Autobahn GmbH völlig okay. Heute arbeite ich vier Tage die Woche.

Müssen Frauen einem bestimmten Typus entsprechen, um in Führungspositionen zu gelangen?

Noch vor zehn Jahren wurden Führungspositionen sehr stark ausschließlich nach Fachlichkeit besetzt. Zum größten Teil ist es nicht erforderlich gewesen, überhaupt eine Fortbildung im Bereich Führung absolviert zu haben. Dies ändert sich gerade in der Gesellschaft und ich nehme dies als sehr positiv und überfällig wahr.

Die Vorstellung, dass Frauen in der Führung immer Stärke zeigen müssen, ist längst überholt. Frauen dürfen durchaus auch unkonventionell sein, dies sollte man nicht den Männern überlassen.

 

Was würdest du jungen Frauen auf den Weg geben, die noch am Anfang ihres Berufslebens stehen?

Auf jeden Fall sollten Frauen authentisch sein und bei sich selbst bleiben. Sie sollten sich nicht anpassen, um in der Männerwelt als Führungskraft akzeptiert zu werden. Dazu gehört zum Beispiel, dass man über Werte spricht, die in der Männerwelt vielleicht nicht so im Fokus stehen. Die weibliche Perspektive auf bestimmte Fragestellungen kann sehr wertvoll sein. 

Im Geschäftsbereich VBV (Verkehrsmanagement, Betrieb, Verkehr) gibt es einen hohen Frauenanteil. Auch die Führungspositionen sind häufig weiblich besetzt. 

Was ich bei der Autobahn sehr gut finde, dass die Autobahn Wert legt, Angebote und Initiativen anzubieten, wie beispielsweise das Frauennetzwerk Autobahn [f.]. Das gehört für mich zu einem modernen und großen Unternehmen dazu.

 

Warum ist der Frauenanteil in der Abteilung Verkehrsmanagement höher?

Das Bauingenieurstudium zu meiner Studentenzeit teilte sich in drei Schwerpunkte auf: Konstruktiver Ingenieurbau, Verkehrswesen und Wasserwirtschaft. Im Bereich Konstruktiver Ingenieurbau gibt es mehr Männer, während im Bereich Verkehrswesen die Frauen überwiegen. Diese Aufteilung findet sich auch in der späteren Berufswelt wieder. 
 

Wie ist das für dich, in einer männerdominierten Branche zu arbeiten?

Bei Veranstaltungen, Fachmessen oder Kongressen ist man als Frau oft in der Minderheit. Das habe ich bisher nicht als negativ empfunden, freue mich aber immer, wenn Frauen mit dabei sind.