Abgeschlossen

Verlegung der Fahrbahn aus einem Rutschhangbereich bei Thurnau

Luftaufnahme der Fahrbahnverlegung der A70 aus einem Rutschhangbereich bei Thurnau (Foto: Hajo Dietz - Nürnberg Luftbild)

Projektbeschreibung

Wegen zunehmender Hangbewegungen an der A70 östlich von Thurnau war es zwingend notwendig geworden, die Fahrbahnen dieser Autobahnstrecke zu verlegen.

Seit April 2020 liefen die Bauarbeiten im Streckenabschnitt zwischen der Anschlussstelle (AS) Thurnau-West und dem Rotmaintal.

Die Standsicherheit der bestehenden Fahrspuren war auf Dauer nicht gewährleistet. Nur mit Hilfe eines komplexen Monitoring-Systems (fortlaufende Permanentüberwachung des Hanges) konnte die uneingeschränkte Nutzung der Autobahn gewährleistet werden.

Nach Prüfung verschiedener Möglichkeiten zur Sicherung der, teilweise seit den 60er Jahren bestehenden, A70 kam als tragbarer Lösungsansatz schließlich nur eine Verlegung in Betracht. Auf einer Länge von rund drei Kilometern wurde die Trasse bis zu 200 Meter Richtung Norden auf geologisch sicheres Gelände verlegt.

Abschnitte

Aufgrund der Dringlichkeit der Fahrbahnerneuerung wurden bereits seit November 2018 die ersten Vormaßnahmen geplant.

Somit konnte direkt im April 2020, nach Erlangung der Baurechte, mit der Baumaßnahme begonnen werden. Auf der Grundlage einer Plangenehmigung wurden die Erneuerung des Brückenbauwerkes Friesental und der Kreisstraßenunterführung vorgezogen und bereits Mitte 2019 fertiggestellt.

Neben der Grunderneuerung der A70 mit Fahrbahnbreiten von 12 Metern und der Ergänzung des fehlenden Seitenstreifens an der Richtungsfahrbahn Bamberg wurde auch die AS Thurnau-Ost verkehrsgerecht umgebaut. Die Fahrbahnentwässerung wurde auf den neusten Stand der Technik umgebaut.

Nördlich und südlich der Anschlussstelle wird die Staatsstraße St2189 zukünftig über Kreisverkehrsplätze verknüpft und mit einer Brücke über die A70 geführt. Die Gemeindeverbindungsstraße nach Hörlinreuth wurde an den nördlichen Kreisverkehr angeschlossen. Durch die Verlegung der Autobahntrasse verläuft die Staatsstraße St2189 östlich der AS Thurnau-Ost zukünftig vollständig südlich der A70.

Zeitplan

Im Jahr 2020 erfolgte der Abtrag des notwendigen Geländeeinschnittes und der Bau der Anschlussstellenbrücke. Die überschüssigen Erdmassen wurden für Seitendeponien in Form von Wällen mit Lärmschutzwirkung längs der A70 bei Thurnau und Langenstadt sowie Oberbrücklein (Ortsteile von Neudrossenfeld) und längs der A9 bei Lanzendorf (Ortsteil von Himmelkron) verwendet.

Die Fahrbahnen der alten Trasse werden zurückgebaut und danach aufgeforstet, bzw. als landwirtschaftliche Fläche oder Sukzessionsfläche genutzt.

Ein Großteil der Arbeiten konnte ohne wesentliche Beeinträchtigung des Verkehrs erfolgen, da die neue Trasse neben der bestehenden A70 liegt. Erst in der letzten Bauphase wurden Teilsperrungen der AS Thurnau-Ost erforderlich.

Die rechtzeitige Teilfertigstellung der Maßnahme ist gelungen. Im Oktober 2022 konnte die Baustellenverkehrsführung mit jeweils einer Fahrspur in beide Fahrtrichtungen auf die Richtungsfahrbahn Bamberg der Neubautrasse verlegt werden. Somit besteht nicht mehr die Gefährdung der Standsicherheit der Autobahntrasse durch Hangbewegungen.

Ende 2023 wurden die Bauarbeiten abgeschlossen sein. Die Kosten in Höhe von etwa 65 Millionen Euro trägt die Bundesrepublik Deutschland.

Daten & Fakten

Länge: 4,172 Kilometer
Fahrbahnbreite: Verbreiterung auf 12 m je Richtungsfahrbahn
Unterführungsbauwerke: Unterführung eines öffentlichen Feld- und Waldweges als Wildunterführung
Überführungsbauwerke: Überführung der Staatsstraße St2189
Erdmassendeponie: Erstellung von Seitendeponien mit Lärmschutzwirkung aus Überschussmassen (ca. 200.000 m³) im Bereich des Marktes Thurnau und der Gemeinden Neudrossenfeld und Himmelkron
Entwässerung: Erneuerung und Neubau der Entwässerungsanlagen und mehrerer Absetz- /Regenrückhaltebecken
Kosten: 65 Mio. Euro
Baubeginn: Frühjahr 2020
Bauende: Ende 2023
Ende der Renaturierungsmaßnahmen: Ende 2024

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Ansprechpartner

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Telefon
+49 911 4621 01

Die Autobahn GmbH des Bundes

Niederlassung: Nordbayern
Flaschenhofstraße 55
90402 Nürnberg

Maximilian Schurath

Pressesprecher

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