In Umsetzung

Umbau der Anschlussstelle Hildesheim mit Ersatzneubau der B1-Brücke

Die Außenstelle Bad Gandersheim der Niederlassung Nordwest ist zuständig für den Ersatzneubau des Bauwerks 3107 „Überführung der B1“ sowie den Umbau der Anschlussstelle Hildesheim.

Daten & Fakten

Bauabschnitt 1

Umsetzung: 2022/2023

Bauabschnitt 2

Umsetzung: 2023/2024

Länge des Bauwerks

72 Meter

Brückenfläche

1800 m²

Projektbeschreibung

Die Außenstelle Bad Gandersheim der Niederlassung Nordwest setzt im Auftrag der Bundesrepublik Deutschland den Ersatzneubau des Bauwerks 3107 „Überführung der B1“ sowie den Umbau der Anschlussstelle Hildesheim um. Das Bestandsbauwerk 3107 führt östlich von Hildeheim die B1 über die A7 und wurde im Jahr 1960 als mehrstegiger, vorgespannter Plattenbalken errichtet und besteht aus zwei gleichen Teilbauwerken nebeneinander.

Im Zusammenhang mit der Nachrechnung und Ertüchtigung der Brücken an Bundesfernstraßen wurde das betreffende Bauwerk statisch überprüft. Hierbei wurde deutlich, dass ein Ersatzneubau erfolgen muss.

Der Ersatzneubau besteht, wie auch der Bestand, aus zwei nebeneinander stehenden Teilbauwerken, die als eine Brücke wahrgenommen werden. Aufgrund von Anpassungen im Bereich der Anschlussstelle Hildesheim wird die Spannweite des geplanten neuen Bauwerkes vergrößert. Im Rahmen des Neubaus wird der Radweg zukünftig auf einem gemeinsamen Geh- und Radweg über die Brücke geführt. 

Die A7 ist Bestandteil des Europa-Straßennetzes (E 45). Sie ist eine der wichtigsten Nord-Süd-Magistralen Deutschlands und hat, als einzige leistungsfähige Nord-Süd-Verbindung im östlichen Niedersachsen, eine außerordentliche Bedeutung für den internationalen und überregionalen Verkehr sowie für den Reiseverkehr. Die B1 ist eine überregionale Ost-West-Verbindung von der deutsch-niederländischen Grenze bei Aachen bis zur deutsch-polnischen Grenze in Küstrin-Kietz an der Oder. Im hier betroffenen Abschnitt verbindet sie die Stadt Hildesheim mit der östlich gelegenen Stadt Braunschweig.

Die Baukosten belaufen sich insgesamt auf rund 11 Mio. für Grunderwerb, Brückenbau, Verkehrssicherung, Lärmschutz, Landschaftsplanung und Streckenbau.

Bauablauf

1. Bauabschnitt

Innerhalb des ersten Bauabschnitts wurde das nördlich gelegene Brückenteil erneuert. Die Arbeiten fanden hauptsächlich im Jahr 2022 statt und schlossen mit der Verkehrsumlegung im Juni 2023 ab. Dieser Abschnitt umfasste den Abbruch des Teilbauwerkes Nord und die Herstellung des entsprechenden neuen Brückenbauwerkes. Während der Bauzeit verlief der Verkehr der B1 über das verbleibende Bestandsbauwerk Süd.

2. Bauabschnitt

Der zweite Bauabschnitt (im Zeitraum 2023/2024) umfasst den Abbruch des Teilbauwerkes Süd und die Herstellung des entsprechenden neuen Brückenbauwerkes auf der Südseite. In dieser Zeit verläuft der Verkehr der B1 über das bereits neu erstellte nördliche Teilbauwerk.

Mitte Februar 2024 erfolgte die Betonierung des südlichen Teilbauwerks sowie die Teilvorspannung der Spannbewehrung (Schwindvorspannung). Bevor das Traggerüst abgesenkt wurde und der Überbau sich selbst halten konnte, erfolgte die Endvorspannung. 

In Längsrichtung der Brücke sind Stahlseilbündel im Beton, sogenannte Spannglieder, eingebaut und an einer Seite der Brücke verankert. Diese Spannglieder werden nach der Betonage von der anderen Seite mit einer definierten Kraft „gezogen“. Dadurch wird der Last von oben entgegengewirkt. Die Schwindvorspannung (ca. 20 % der definierten Vorspannkraft) erfolgte ein paar Tage nach der Betonage, um zu vermeiden, dass Risse beim Aushärten des Betons entstehen. Nach Erreichen der Druckfestigkeit des Betons für die Vollvorspannung, wurde dann die restliche Vorspannkraft aufgebracht.

Im Anschluss daran wurde im Mai 2024 der Überbau in seine endgültige Lage abgesenkt und die Brückenlager mit dem Pfeiler verbunden. Dabei wurden die Lager mit einem Spezialmörtel vergossen. 

Danach begannen die Arbeiten zum Einbau der Fahrbahnübergangskonstruktionen(ÜKO), welche den Anschluss zwischen Brücke und anschließender Straße herstellen. Ebenso wurden die sogenannten Bauwerkskappen hergestellt. Diese bezeichnen den erhöhten Bereich, auf dem Fuß- und Radweg liegen sowie Schutzplanken installiert werden.

Parallel dazu wurde der Fahrbahnaufbau der B1 vor und hinter dem Bauwerk wieder hergestellt, so dass ab Anfang Mai 2024 die Asphaltarbeiten für die Fahrbahn der B1 sowie der Brücke starten konnten.

Die Bauzeit für die Brücke mit ihren zwei Teilbauwerken belief sich auf rund zweieinhalb Jahre.

Im Zuge des Ersatzneubaus wird im Anschluss an den Brückenbau die Anschlussstelle Hildesheim umgebaut. Aufgrund eines hier vorliegenden Unfallschwerpunkts wird die Situation vor Ort verbessert und die Fahrspuren an aktuelle Richtlinien angepasst.

Fertigstellung der B1-Brücke

Seit dem 26. Juni 2024 ist das Bauwerk im Zuge der B1 über die A7 fertiggestellt und wieder für den Verkehr freigegeben. Derzeit finden Restarbeiten unter und neben dem Bauwerk statt (Pflasterarbeiten für Böschungstreppen und Entwässerungsmulden) sowie der Rückbau der Baustelleneinrichtungs- und Lagerflächen. Der Verkehr auf der A7 läuft inzwischen auch wieder 3-streifig in beide Richtungen. Geplant ist, dass alle Arbeiten am 02.08. so abgeschlossen sind, dass die Verflechtungsfahrbahnen ebenfalls wieder freigegeben werden können.

Weitere Bilder

Die hier gezeigten Bilder dürfen mit dem Vermerk „© Die Autobahn GmbH des Bundes“ zum Zweck der Presseberichterstattung kostenfrei verwendet werden.

Umleitungen

Während der Baumaßnahme gilt auf der B1 eine 2+0 Verkehrsführung. Das heißt, dass in jede Fahrtrichtung ein Fahrstreifen zur Verfügung stehen. Dies bleibt bist zum Abschluss der Bauphase 5. 

Folgende Verkehrsbeziehungen bleiben bis zur Fertigstellung der Anschlussstelle (voraussichtlich Ende 2024) voll gesperrt:

  • A7 Fahrtrichtung Hannover - B1 Richtung Hildesheim
  • B1 Fahrtrichtung Braunschweig - A7 Richtung Hannover
  • A7 Fahrtrichtung  Kassel - B1 Richtung  Braunschweig
  • B1 Fahrtrichtung Hildesheim - A7 Richtung Kassel


Der Grund für die Sperrungen sind zusätzliche Pfeiler, die im Zuge des Neubaus der Brücke in den Verflechtungsspuren entstanden. Hier muss erst die Streckenführung angepasst werden (Verschwenkung Richtung Widerlager) um den Verkehr an den Pfeilern vorbeizuführen.

Während der Abbrucharbeiten, dem Ein- und Ausbau des Traggerüsts sowie der Verkehrsumlegung war lediglich die Vollsperrung der B1 notwendig. Der Verkehr auf der A7 wurde über provisorische Rampen an der Baustelle vorbeigeführt. Hierbei war eine 2+2 Verkehrsführung eingerichtet, so dass in jede Fahrtrichtung zwei Fahrstreifen zur Verfügung standen.

Ansprechpartner

Inga Fahlbusch

Pressesprecherin

Telefon
+49 151 744 87 627

Die Autobahn GmbH des Bundes

Niederlassung: Nordwest
Bahnhofstraße 1
37581 Bad Gandersheim