Ersatzneubau Talbrücke Landeskroner Weiher

Daten und Fakten
Baujahr:
1967
Länge altes Bauwerk:
376 Meter
Länge neues Bauwerk:
384,50 Meter (FR Dortmund) / 392,50 Meter (FR Frankfurt)
Baubeginn:
März 2022
Ausführungsart Ersatzneubau:
Taktschiebverfahren (Spannbetonbrücke)
Projektbeschreibung
Der Neubau einer Talbrücke, deren Pfeiler mitten in einem Weiher stehen, verlangt im Vorfeld besondere Überlegungen und Vorkehrungen – vor allem wenn es um die ökologischen Belange geht. Aber auch die Funktion des Gewässers als beliebtes Ausflugsziel muss bedacht werden.
Zur Umsetzung der Baumaßnahme „Ersatzneubau der Talbrücke Landeskroner Weiher“ musste die Autobahn Westfalen während der Bauzeit den Wasserspiegel des Weihers um etwa 3,5 Meter absenken, damit das zukünftige Baufeld trocken liegt. Allerdings: Der Weiher darf nicht restlos trocken fallen. Es gab die Auflage der Naturschutzbehörde, dass aufgrund des Vorkommens der Wasserfledermaus unbedingt eine Restwasserfläche vorzuhalten ist. Bei der geplanten Absenkung des Weihers bleibt so von der ursprünglich etwa 13.500 Quadratmeter großen Wasserfläche eine Restwasserfläche von etwa 6000 Quadratmetern übrig.
Sprengung im Oktober 2022
Nach den Bauvorbereitungen und dem Anlegen der Baustraßen erfolgte am 30. Oktober die Sprengung des ersten Teilbauwerks in Fahrtrichtung Dortmund. Der Verkehr wird komplett über das zweite Teilbauwerk in Richtung Frankfurt geführt (pro Richtung zwei Fahrspuren). Nun wird das erste Bauwerk neu errichtet, ehe anschließend das zweite Teilbauwerk gesprengt wird.
A45-Talbrücke Landeskroner Weiher: Zweite Sprengung erfolgreich
Erfolgreiche Sprengung des zweiten Teilbauwerks
Wilnsdorf. Um 11 Uhr stürzt am Sonntagmorgen (30.3.) das zweite Teilbauwerk der Talbrücke Landeskroner Weiher 36 Meter in die Tiefe. Der Anspannung folgt die Erleichterung. Sprengmeister Eduard Reisch und sein Team klatschen zufrieden in die Hände. Wie bereits beim ersten Teilbauwerk im Oktober 2022 lief auch diesmal alles nach Plan. „Alles hat perfekt funktioniert. Die Brücke liegt genau da, wo sie liegen soll“, fasst Reisch den Fall der 377 Meter langen und rund 10.000 Tonnen schweren Talbrücke zusammen. Nun liegt der Koloss aus Stahl und Beton auf dem unter der Brücke aufgeschütteten Fallbett. 16 Pfeiler sind wie ein Zollstock zusammengeklappt und der Überbau ist senkrecht zu Boden gestürzt.
Schon in den frühen Morgenstunden ist es rund um die Talbrücke an der A45 bei Wilnsdorf wuselig. Nichts wird heute dem Zufall überlassen: Exakt eine Stunde vor dem eigentlichen Sprengtermin beziehen die insgesamt 67 Helfer des THW ihre Positionen. Es muss ausgeschlossen werden, dass jemand die eingerichtete Absperrzone betritt. „Die Sicherheit hat oberste Priorität“, schwört Reisch alle Beteiligten auf den Tag ein. Zeitgleich wird die A45 in beide Fahrtrichtungen voll gesperrt. Um 11 Uhr schallt es dann durchs Tal: „Drei, zwei, eins – Zündung“ – und nur vier Sekunden später stürzt das Teilbauwerk in Fahrtrichtung Frankfurt zu Boden.
Wichtiger Schritt für den Neubau
In den nun folgenden Stunden begutachten Bauwerksprüfer und Statiker das bereits neu gebaute Teilbauwerk in Fahrtrichtung Dortmund und stellen sicher, dass es während der Sprengung keinen Schaden genommen hat. Mit hochauflösenden Drohnen werden die Pfeiler abgeflogen, um alles genaustens unter die Lupe zu nehmen.
„Die gelungene Sprengung ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zum Neubau der Talbrücke Landeskroner Weiher. An der A45 bewegt sich gerade wirklich sehr viel – und vieles ist für den Verkehrsteilnehmer ja gar nicht sichtbar. Das, was wir heute hier gesehen haben, ist nur dank eines tollen Teams in der Außenstelle Netphen in Zusammenarbeit mit allen beteiligten Baufirmen möglich gewesen. Jeder hat seinen Teil dazu beigetragen, dass alles reibungslos funktioniert“, so der Leiter der Außenstelle Netphen, Samuel Freund. Derzeit bereitet das Team den nächsten großen Meilenstein an der A45 vor: „Noch in diesem Sommer wird die Talbrücke Rinsdorf mit Überbau und Pfeiler quer verschoben – ein einmaliges Ereignis, das es in dieser Größenordnung noch nie in Deutschland gegeben hat“, so Freund weiter.
So geht es nun weiter
Ab morgen wird damit begonnen, die rund 10.000 Tonnen Abbruchmaterial abzufahren. Die Materialen werden getrennt und wieder verwertet. So wird beispielsweise der Beton zu Schotter verarbeitet und beim Neubau genutzt. Die Arbeiten unter der Brücke dauern rund sechs Wochen. Danach können dann die Vorbereitungen für den Neubau des zweiten Teilbauwerks starten.
A45: Zweites Teilbauwerk der Talbrücke Landeskroner Weiher wird am 30. März gesprengt
Wilnsdorf. Im Zuge des Ersatzneubaus der A45-Talbrücke Landeskroner Weiher erreicht die Autobahn Westfalen am Sonntag, 30. März, einen weiteren Meilenstein: Das Teilbauwerk in Fahrtrichtung Frankfurt wird gesprengt. Um Punkt 11 Uhr heißt es wieder: „Drei, zwei, eins – Zündung“ und die 377 Meter lange Brücke wird 36 Meter senkrecht in die Tiefe stürzen.
Seit Ende des vergangenen Jahres laufen die Vorbereitungen für die Sprengung auf Hochtouren. Täglich werden mehrere Lkw-Ladungen Erde unter der Brücke abgeladen – am Ende werden es 7600 Kubikmeter sein, die sich zum so genannten Fallbett auftürmen und die Brücke sanft im Tal landen lassen. Wie schon bei der ersten Sprengung wurde auch das zweite Teilbauwerk in den letzten Wochen „geleichtert“. Zunächst wurde auf der Brücke die Asphaltschicht abgetragen. Außerdem wurden Schutzplanken, die Rand- und Mittelkappen, das sind die seitlich betonierten Ränder einer Brücke, sowie die Geländer demontiert. In den vergangenen Tagen haben Sprengmeister Eduard Reisch und sein Team insgesamt 336 Löcher gebohrt, in die 49,9 Kilogramm Sprengstoff platziert werden.
Am Sprengtag selbst gibt es einen Ablaufplan, der minutiös eingehalten werden muss. Um 10:45 Uhr ertönt das erste Sprengsignal – ein langer Fanfarenton, der die Sprengung offiziell einleitet. Um 10:55 Uhr folgt das zweite Sprengsignal in Form von zwei kurzen Fanfarentönen. Diese bedeuten: „Achtung es wird gezündet“. Kurz bevor es dann um 11 Uhr wirklich kracht, gibt es um 10:58 Uhr noch einen lauten Knall, der dem Schutz der Vögel dient. Sie werden durch diese sogenannte Vergrämungssprengung aufgescheucht und fliegen weg.
Vollsperrung der A45 von 9 bis 16 Uhr
Die A45 ist am Sonntag, 30. März, zwischen den Anschlussstellen Wilnsdorf und Haiger-Burbach in beide Fahrtrichtungen von 9 bis 16 Uhr voll gesperrt. Die Umleitungsstrecken sind ausgeschildert. In Fahrtrichtung Frankfurt führt die U34 über die B54; in Fahrtrichtung Dortmund wird der Verkehr über die U21 über Würgendorf, Gilsbach und Wilden (L723) geführt. Die Autobahn Westfalen empfiehlt den Verkehrsteilnehmenden dringend, sich an die Umleitungs-Beschilderung zu halten, da der Verkehr in Fahrtrichtung Dortmund über eine extra für diesen Tag geöffnete Betriebsauffahrt der Autobahnmeisterei auf die Autobahn geleitet wird.
Rund um die Brücke ist in einem Radius von 300 Metern eine Sicherheitszone eingerichtet. Über 30 Absperrposten des THW sorgen dafür, dass niemand unbefugt diese Absperrzone betritt. Die Zufahrt zum Wanderparkplatz „Landeskroner Weiher“ über die L723 ist am Sprengtag nicht möglich. Auch die Zufahrtsmöglichkeiten in die Wald- und Forstwege von der L723 aus werden abgesperrt. An der L723 sowie an der B54 (dies sind die Umleitungsstrecken während der Autobahn-Vollsperrung) besteht außerdem in Höhe der Talbrücke ein beidseitiges, absolutes Halteverbot.
Erstes Teilbauwerk der Talbrücke Landeskroner Weiher fertiggestellt
Wilnsdorf. Die Autobahn Westfalen hat das erste Teilbauwerk der Talbrücke Landeskroner Weiher fertiggestellt. Seit dem Wochenende fließt der Verkehr auf der A45 in beiden Fahrtrichtungen über das neue Bauwerk. Nun laufen die Vorbereitungen für die Sprengung des zweiten Teilbauwerks, die im Frühjahr 2025 stattfinden soll, auf Hochtouren. In den kommenden Wochen wird deshalb auf dem Bestandsbauwerk fleißig gearbeitet. Denn: Für die Sprengung muss auch das zweite Teilbauwerk der Talbrücke Landeskroner Weiher geleichtert werden. Schutzplanken, Rand- und Mittelkappen sowie die Asphaltdecke werden abgebrochen und entfernt. So reduziert sich vor der Sprengung das Gewicht der Brücke – und die Erschütterungen beim Aufprall werden geringer. Damit die Brücke nach der Sprengung weich fällt, wird außerdem ein so genanntes Fallbett aus Erde unter Brücke aufgeschüttet.
Angedockt: Meilenstein an der A45-Talbrücke Landeskroner Weiher
Millimeter für Millimeter bewegt sich der Koloss in 35 Metern Höhe in Richtung Norden. Dann ist es soweit: Der so genannte Vorbauschnabel setzt auf dem Widerlager auf - der „Touchdown“ ist geschafft. Heute Vormittag (23.4.) dockte dann auch der Überbau an. Damit steht das erste Teilbauwerk der Talbrücke Landeskroner Weiher nun in seiner Endlage.
„Nach der Sprengung im Oktober 2022 haben wir nun einen weiteren Meilenstein erreicht. Dies ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer zukunftsfähigen A45“, freut sich die Niederlassungsdirektorin der Autobahn Westfalen Elfriede Sauerwein-Braksiek. Der Überbau für das Teilbauwerk in Fahrtrichtung Dortmund wurde im Taktschiebeverfahren gebaut. Insgesamt gab es 17 Takte – jeder etwa 20 Meter lang - die im so genannten Takteller betoniert und dann Stück für Stück nach vorne über die Pfeiler geschoben wurden. Der erste Takt startete seine Reise gen Norden im August letzten Jahres.
So geht es nun weiter
Im nächsten Bauabschnitt folgt nun die endgültige Fertigstellung des Teilbauwerks. Dies beinhaltet unter anderem die Montage der Verbindungen zwischen Überbau und Pfeiler sowie der Übergangskonstruktionen vom Bauwerk zur Strecke, die Verfüllung des Taktkellers und der Pfeilerbaugruben, die Abdichtung sowie Herstellung der Kappen oder auch der Aufbau einer Stromversorgung im Hohlkasten. Außerdem werden Asphalt, Geländer sowie Schutzplanken eingebaut. Bevor dann der komplette Verkehr auf die neue Brücke gelegt werden kann, erfolgt abschließend die erste Brückenprüfung.
Parallel zu den Arbeiten an und auf der neuen Brücke wird die Sprengung des zweiten Teilbauwerks in Fahrtrichtung Frankfurt vorbereitet, die für das kommenden Jahr geplant ist.
Wie aus dem Bilderbuch: A45-Talbrücke Landeskroner Weiher erfolgreich gesprengt
Ein langer Fanfarenton, dann zwei kurze. Fünf Minuten später stürzt der Betonkoloss 36 Meter in die Tiefe und verschwindet in einer gewaltigen Staubwolke.
Der Anspannung folgt die Erleichterung. Sprengmeister Eduard Reisch und sein Team klatschen zufrieden in die Hände und strahlen mit der Sonne um die Wette. Alles lief nach Plan bei der heutigen Sprengung des ersten Teilbauwerks der Talbrücke Landeskroner Weiher an der A45 bei Wilnsdorf. „Eine Bilderbuch-Sprengung“, fasst Reisch den Fall der 377 Meter langen Talbrücke zusammen. Nun liegt die Brücke sicher in ihrem vorbereiteten Fallbett. 16 Pfeiler sind wie ein Zollstock zusammengeklappt und der Überbau ist senkrecht zu Boden gestürzt.
Schon in den frühen Morgenstunden ist das Lampenfieber beim Sprengteam und allen Mitarbeitern der Autobahn Westfalen deutlich spürbar. Minutiös wurde dieser Tag geplant – seit mehr als drei Monate laufen die Vorbereitungen. Nichts wird dem Zufall überlassen: Exakt eine Stunde vor dem eigentlichen Sprengtermin beziehen die 22 Absperrposten ihre Positionen. Es muss ausgeschlossen werden, dass niemand den Absperrbereich betritt. „Die Sicherheit hat oberste Priorität“, schwört Reisch alle Beteiligten auf den Tag ein. Zeitgleich wird die A45 in beide Fahrtrichtungen voll gesperrt. Um kurz vor 10 Uhr kurze Aufregung, da sich noch Personen im Absperrbereich befinden. Die Situation ist aber schnell geklärt, so dass es um 10.04 Uhr dann durchs Tal schallt: „Drei, zwei, eins – Zündung“ – und nur vier Sekunden später stürzt das Teilbauwerk in Fahrtrichtung Dortmund in die Tiefe.
Wichtiger Schritt für den Neubau
In den folgenden Stunden begutachten nun die Bauwerksprüfer und Statiker das noch stehende Teilbauwerk in Fahrtrichtung Frankfurt und stellen sicher, dass es während der Sprengung keinen Schaden genommen hat. Mit hochauflösenden Drohnen werden die noch stehenden 16 Pfeiler abgeflogen, um alles genaustens unter die Lupe zu nehmen. Um kurz vor 14 Uhr gibt es auch hier Entwarnung: Alles ist unkritisch, das Bestandsbauwerk hat keinen Schaden genommen. Und so kann die A45 um 14 Uhr wieder, wie geplant, freigegeben werden.
„Die gelungene Sprengung ist ein wichtiger Schritt für den Neubau der Talbrücke Landeskroner Weiher. Die Vorbereitung auf diesen Tag zeigt, welchen komplexen Aufgaben sich das Team der Autobahn Westfalen an der A45 beim Neubau der Talbrücken stellen muss“, sagt die Direktorin der Autobahn Westfalen, Elfriede Sauerwein-Braksiek. „Mit oberster Priorität treiben wir Erhaltung, Sanierung und Erneuerung der Autobahnbrücken im gesamten Netz voran“, so Sauerwein-Braksiek weiter.
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Anke Bruch
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