Ersatzneubau im Autobahnkreuz Mainz-Süd
Daten & Fakten
Baubeginn
Ende Juni 2017
Bauende
Südbrücke (FR Frankfurt/Darmstadt):
Ostern 2022
Nordbrücke (FR Bingen):
Umlegung des Verkehrs Dezember 2024; Fertigstellung Ersatzneubau Frühjahr 2025
Baukosten
fortgeschrieben 43 Mio. €
Projektinformation
Das Projekt A60/A63 Ersatzneubau im Autobahnkreuz Mainz-Süd genießt hohe Priorität. Dem Verkehrsknotenpunkt „Mainzer Kreuz“ zwischen der A60 und A63 kommt aus verkehrlicher Sicht besondere Bedeutung zu. Hier laufen nicht nur wichtige Verkehrsadern aus Rheinland-Pfalz auf ihrem Weg nach Frankfurt und ins gesamte Rhein-Main-Gebiet zusammen. Vielmehr trifft ebenfalls der Verkehrsfluss zweier bedeutender Strombrücken über den Rhein aufeinander, die den gesamten Mainzer Ring an das Verkehrsnetz in diesem Wirtschaftsgebiet anschließen.
Das Autobahnkreuz Mainz-Süd (AK MZ-Süd) wurde Mitte der 1960er-Jahre gebaut. Im AK MZ-Süd wird die A60 höhenfrei über die kreuzende A63 geführt und beide Autobahnen miteinander über Rampen verbunden.
Um eine ständige Funktionsfähigkeit und Verkehrssicherheit der Ingenieurbauwerke zu gewährleisten, werden diese einer regelmäßigen, fachkundigen Überwachung und Prüfung unterzogen. Durch die Prüfungen nach DIN 1076 ist sichergestellt, dass Schäden rechtzeitig erkannt und erforderliche Maßnahmen umgehend eingeleitet werden können. Bei den Brückenbauwerken im Bereich des AK MZ-Süd wurde im Jahr 2015 erneut ein "nicht ausreichender Zustand" festgestellt. Bereits bei vorangegangenen Untersuchungen zu Möglichkeiten einer Sanierung zeigte sich, dass mit Blick auf den großen Umfang an Investitionen und der damit trotzdem nur geringen Verlängerung der Restnutzungsdauer eine Sanierung der Bauwerke nicht wirtschaftlich ist. Infolgedessen werden Ersatzneubauten erforderlich.
Die Herausforderung bei der baulichen Umsetzung des Ersatzneubaus ist die weitestgehende Aufrechterhaltung des Verkehrs; beide Autobahnen sind hoch frequentiert (A60 rd. 100.000 Fahrzeuge pro Tag und A63 rd. 80.000 Fahrzeuge pro Tag).
Baubeginn für den Ersatzneubau des AK Mainz war im Juni 2017 mit der Südbrücke. Im Herbst 2021 wurde der Bauvertrag mit der ausführenden Baufirma aufgehoben. Die Restbauleistungen für das Bauwerk 1 (Südbrücke) mussten daher neu ausgeschrieben werden und wurden bis Ostern 2022 umgesetzt. Seitdem läuft der Verkehr weitestgehend flüssig; lediglich in den Morgen- und Abendspitzen kommt es teilweise zu zähflüssigem Verkehr. Zur Verfügung stehen auf der Brücke fünf Fahrstreifen - zwei in Fahrtrichtung Frankfurt und drei in Fahrtrichtung Bingen. Mit der derzeit bestehenden zulässigen Geschwindigkeit von 60 km/h auf allen Fahrstreifen ist der Querschnitt bei hohem Verkehrsaufkommen am leistungsfähigsten. Durch die Sperrung der drei Rampenohren haben sich die Verflechtungsverkehre deutlich reduziert und die Leistungsfähigkeit der Hauptfahrbahn spürbar erhöht. Demzufolge hat sich das Vorgehen aus verkehrlicher Sicht bewährt und wird bis zum Ende der Baumaßnahme beibehalten.
Die Leistungen für den Abbruch und die Erneuerung der Nordbrücke wurde gemeinsam funktional ausgeschrieben und im Frühjahr 2023 vergeben.
So entsteht die neue Nordbrücke
Der Bau der Brücke begann im Juni 2023 mit der Einrichtung der Baustelle.
Mitte September 2023 begannen die Tiefgründungen. Im Zuge dieser Arbeiten wurden 56 Bohrpfähle bewehrt und betoniert. Unter den Widerlagern wurden je 16 Stück, unter den beiden Pfeilern wurden je 12 Bohrpfähle hergestellt. Die Bohrpfähle haben einen Durchmesser von je 1,20 m und gehen in eine Tiefe von bis zu 21 m. Die Arbeiten an den Tiefgründungen wurden Anfang Dezember 2023 fertiggestellt.
Parallel dazu wurden ab November 2023 die Widerlager und Stützen für das neue Bauwerk errichtet. Diese Arbeiten dauern bis Frühjahr 2024.
Im Anschluss wurden die Stahlträger des Überbaus eingehoben. Die Arbeiten für den Einhub der Stahlträger inklusive Betonfertigteile erfolgten am Wochenende von Freitag, 22.03.2024 ca. 21 Uhr bis Montag 25.03.2024 ca. 5 Uhr.
Es handelt sich um 18 Stahlträger, die mit den Betonergänzungen ein Gewicht von je ca. 50 to besitzen. Der Einhub erfolgt mit zwei Mobilkränen und ist Präzisionsarbeit.
Im Anschluss an den Einhub erfolgt die Betonage der Fahrbahnplatte. Nach der Aushärtezeit, den Abdichtungs- und Belagsarbeiten wird die Brücke mit Schutzeinrichtungen und Geländer ausgestattet. Neben den Entwässerungsarbeiten werden in den Bereichen vor und hinter der künftigen Nordbrücke sowie auf den zugehörigen Rampen Asphaltarbeiten durchgeführt. Anschließend werden die Schutzeinrichtungen hergestellt. Diese Arbeiten laufen planmäßig, sind aber witterungsabhängig und werden bis zur geplanten und voraussichtlich noch in 2024 stattfindenden Verkehrsfreigabe ausgeführt. Ab diesem Zeitpunkt verläuft der Verkehr über die beiden neuen Teilbauwerke.
Einige Rest- und Umgebungsarbeiten schließen sich Anfang 2025 an.
Hintergrund
Historie
Baubeginn für den Ersatzneubau des Autobahnkreuzes Mainz-Süd war im Juni 2017 mit der Südbrücke. Im Herbst 2017 wurde der Bauvertrag mit der ausführenden Baufirma aufgehoben. Aufgrund dessen wurden die Restbauleistungen für die Südbrücke neu ausgeschrieben und bis Ostern 2022 umgesetzt. Seitdem läuft der Verkehr weitestgehend flüssig. Lediglich in den Morgen- und Abendspitzen des Berufsverkehrs kommt es zu teils zähflüssigem Verkehr.
Verkehrssituation
Die Herausforderung bei der baulichen Umsetzung der Neubauten ist die Aufrechterhaltung des Verkehrs. Beide Autobahnen sind hochfrequentiert: die A60 mit rund 100.000 Fahrzeugen/Tag und die A63 mit rund 80.000 Fahrzeugen/Tag. Auf der Brücke stehen fünf Fahrstreifen zur Verfügung – zwei in Fahrtrichtung Frankfurt und drei in Fahrtrichtung Bingen. Mit der derzeit zulässigen Geschwindigkeit von 60 km/h auf allen Fahrstreifen ist der Querschnitt bei hohem Verkehrsaufkommen am leistungsfähigsten. Durch die Sperrung der drei Rampenohre haben sich die Verflechtungsverkehre deutlich reduziert und die Leistungsfähigkeit der Hauptfahrbahn spürbar erhöht. Aus verkehrlicher Sicht hat sich das Vorgehen bewährt und wird deshalb bis zum Ende der Baumaßnahme beibehalten.
Mainzer Ring
Autobahndreieck Mainz bis Autobahnkreuz Mainz-Süd
Dieser Streckenabschnitt wurde Ende der 1960-ziger Jahre ursprünglich als Bundesstraße mit zwei getrennten Richtungsfahrbahnen mit jeweils zwei Fahrstreifen (ohne Standstreifen) gebaut und seitdem weder verbreitert noch grundhaft erneuert. Die Gesamtbreite einer Richtungsfahrbahn beträgt 7,50 m. In den 1970-ziger Jahren wurde die Bundesstraße ohne bauliche Änderungen zur A60 umgewidmet.
Der vorhandene Querschnitt und die vorhandene Bausubstanz sind der hohen Verkehrsbeanspruchung nicht mehr gewachsen. Ein sechsstreifiger Ausbau mit Standstreifen und Lärmschutzmaßnahmen ist daher zwingend erforderlich.
Mit Einstufung der Maßnahme in den "vordringlichen Bedarf" des Bedarfsplans für die Bundesfernstraßen ist die Grundlage für die Ausbauplanung gegeben.
Der sechsstreifige Ausbau - mit einem Querschnitt von insgesamt 34 Meter Breite (SQ 34) - umfasst den gesamten Planungsabschnitt vom Autobahndreieck Mainz bis zum Autobahnkreuz Mainz Süd. Hierbei werden die vorhandenen Fahrbahnen von heute 7,50 m auf 14,00 m je Fahrtrichtung verbreitert. Die Beschleunigungs- und Verzögerungsstreifen der Ein- und Ausfahrten werden richtlinienkonform ausgebildet. Auch der Mittelstreifen zwischen den Richtungsfahrbahnen wird verändert. Er wird von derzeit 2,0 m auf 3,0 m verbreitert.
Im Planungsabschnitt befinden sich 12 Bauwerke - unter anderem auch die große Brücke über das Wildbachtal - die den neuen Verhältnissen angepasst werden müssen.
Die Strecke ist in zwei Planungsabschnitte unterteilt.
Für die beiden Abschnitte vom Autobahndreieck Mainz bis zur Anschlussstelle Mainz-Finthen sowie von der Anschlussstelle Mainz-Finthen bis zum Autobahnkreuz Mainz Süd sind die Entwurfsplanungen bereits erstellt und vom Bundesverkehrsministerium genehmigt. Die Planfeststellungsunterlagen sind derzeit in Vorbereitung.
Für das Baurecht der beiden Abschnitte werden jeweils getrennte Planfeststellungsverfahren durchgeführt.
Mehr unter: 6-streifiger Ausbau vom Autobahndreieck Mainz bis Autobahnkreuz Mainz-Süd
Mehr Fotos und Videos
Auf welchem Stand sind die Arbeiten?
Aufgrund einer Nichteinigung über das bauliche Umsetzungskonzept wurde im Herbst 2021 der Bauvertrag mit der ausführenden Baufirma aufgehoben. Die Restbauleistungen für das Teilbauwerk 1 (Südbrücke) wurden neu ausgeschrieben und bis Ostern 2022 umgesetzt.
Nachdem das südliche Bauwerk an Ostern 2022 unter Verkehr gegangen ist, läuft der Verkehr über das Autobahnkreuz auf der A60 weitgehend störungsfrei. Dies ist dadurch begründet, dass nun fünf Fahrstreifen - zwei in Fahrtrichtung Frankfurt und drei in Fahrtrichtung Bingen - auf der Brücke zur Verfügung stehen. Bei der nun möglichen zulässigen Geschwindigkeit von 60 km/h auf allen Fahrstreifen ist der Querschnitt bei hohem Verkehrsaufkommen am leistungsfähigsten. Lediglich in den Morgen- und Abendspitzen kommt es teilweise zu zähflüssigem Verkehr.
Was sind die nächsten Schritte?
Der Plan, den Abbruch der bestehenden Nordbrücke in einer eigenen Ausschreibung zu vergeben und bereits im Sommer 2022 durchzuführen, hat sich aus Sicherheitsgründen nicht als Vorabmaßnahme realisieren lassen. Bis zum Start des Neubauvorhabens bietet das Bestandsbauwerk den Rettungskräften im Ereignisfall einen schnelleren Zugriff auf die verkehrlich genutzte Südbrücke.
Die Ausschreibung für den geplanten Abbruch und die Erneuerung der Nordbrücke inklusive aller hierfür notwendigen Planungs- u. Genehmigungsprozesse ist am Markt platziert worden. Die Autobahn GmbH setzt hierbei auf die sogenannte funktionale Ausschreibung. Mithilfe dieses Verfahrens soll sichergestellt werden, dass die Baufirma den Zuschlag erhält, die das Bauvorhaben konzeptionell, verfahrenstechnisch und zeitlich am besten umsetzen kann.
In der aktuellen Ausschreibungsphase und in der Folgezeit liegt der Fokus auf planerischen Arbeiten, sodass Verkehrsteilnehmende weniger Bautätigkeiten vor Ort wahrnehmen. Gleichwohl: Im Hintergrund wird intensiv an der weiteren baulichen Umsetzung gearbeitet.
In diesem Jahr soll noch die Entfernung des Erdwalls (Anbindung der bauzeitlichen Behelfsbrücke) baulich umgesetzt werden, um das Baufeld für den Abbruch der bestehenden Nordbrücke freizumachen. Dieser ist für Sommer 2023 vorgesehen. Der Baubeginn für die neue Nordbrücke ist für den Herbst 2023 geplant.
Was ist mit den Überleitungen? Welche Sperrungen gibt es da aktuell noch?
Durch die Sperrung der drei Rampenohren im Autobahnkreuz konnten die Verflechtungsverkehre deutlich reduziert werden. Dies führte zu einer spürbaren Erhöhung der Leistungsfähigkeit der Hauptfahrbahn. Das Vorgehen hat sich bewährt und wird bis zum Ende der Baumaßnahme beibehalten.
Weiteres Etappenziel am Autobahnkreuz Mainz-Süd erreicht
Verkehrsfreigabe der Nordbrücke am 8. Dezember 2024
Gute Nachrichten für alle Verkehrsteilnehmer im Großraum Rhein-Main: Am 8. Dezember 2024 gibt die Niederlassung West der Autobahn GmbH die Nordbrücke
(Fahrtrichtung Bingen) im Autobahnkreuz Mainz-Süd (A60/A63) für den Verkehr frei.
Bevor die Verkehrsteilnehmenden die neue Nordbrücke nutzen können, werden auf der A60 in Fahrtrichtung Bingen in der Nacht von Samstag, 7. Dezember, zirka 20-21 Uhr,
bis Sonntag, 8. Dezember 2024, 5 Uhr, Markierungsarbeiten durchgeführt. Für diese Arbeiten wird die Richtungsfahrbahn Bingen im vorgenannten Zeitraum gesperrt.
Die Autobahn GmbH bittet die Verkehrsteilnehmer um umsichtige Fahrweise im Baustellenbereich und Verständnis für die aufgrund der notwendigen Arbeiten unvermeidbaren Verkehrsbeeinträchtigungen.
Welche Arbeiten aktuell und künftig ausgeführt werden
Baumaßnahmen in den Wintermonaten bringen naturgemäß Herausforderungen mit sich: Einige Arbeiten lassen sich nur in bestimmten Temperaturbereichen auszuführen, um die geforderten Qualitäten sicherstellen zu können. Darüber hinaus sind beispielsweise Erd- und Markierungsarbeiten bei trockenem Wetter besser durchführbar.
Aktuell werden Asphalt- und Markierungsarbeiten sowie Entwässerungs-, Erdarbeiten und Arbeiten an den Schutzeinrichtungen durchgeführt. Mittels einer Inselbaustelle werden in weiteren Schritten über etwa zwei Monate die Mittelstreifenentwässerung und neue Schutzeinrichtungen hergestellt. Der Verkehr
läuft in dieser Zeit auf beiden Brücken auf den jeweils äußeren Fahrstreifen mit 60 km/h. Dem Verkehr stehen in Summe wie bisher fünf Fahrspuren zur Verfügung. Anschließend wird auf dem südlichen Bauwerk die Außenkappe hergestellt. Die Arbeiten werden im Frühjahr 2025 abgeschlossen. Die bisherigen Sperrungen der Rampenohren bleiben bis zu diesem Zeitpunkt bestehen.
Nach Fertigstellung der gesamten Baumaßnahme wird der Streckenabschnitt mit 100 km/h befahren.
Die Arbeiten am Mainzer Südkreuz liegen im Kosten- und Zeitplan.
Luftbilder nach Verkehrsfreigabe
Einhub Stahlträger
Aushub Behelfsbrücke
Ansprechpartner
Stefan Hodes
Pressesprecher Außenstelle Wiesbaden
E-Mail-Adresse
presse.west[@]autobahn[.]de
Die Autobahn GmbH des Bundes
Niederlassung: WestHagenauer Str. 44
65203 Wiesbaden