Ersatzneubau A7 Talbrücke Welkers
Daten & Fakten
Ersatzneubau:
Voraussichtlicher Baubeginn
2027
Voraussichtliches Bauende
2035
Gesamtlänge
ca. 950 m
Einzelstützweiten:
18 Felder mit je ca. 45 m; 2 Felder mit ca. 70 m
Gesamthöhe
ca. 20 m
Bauweise
zwei Brückenteilbauwerke (für jede Fahrtrichtung eins) als Hohlkasten, Herstellung per Vorschubrüstung von Nord und Süd
Projektbeschreibung
Die Baumaßnahme befindet sich im Landkreis Fulda in Hessen, in der Gemeinde Eichenzell und führt am Ortsteil Welkers vorbei. Der Planungsraum befindet sich auf der A7 im Autobahnabschnitt zwischen dem Autobahndreieck Fulda und der Anschlussstelle Bad Brückenau-Volkers. Das zu erneuernde Brückenbauwerk liegt in unmittelbarer Nähe des Autobahndreiecks Fulda, welches eine direkte Verbindung zwischen der A66 und A7 herstellt. Am Dreieck endet die A66 von Wiesbaden über Frankfurt am Main nach Fulda.
Die Bestandsbrücke aus dem Jahr 1968 weist erhebliche Schäden auf, die bereits zur Sperrung der Standstreifen auf der Brücke geführt haben und das Anbringen von Sicherungsnetzen im Bereich der öffentlichen Wege erforderlich gemacht haben.
Die Bauart der Bestandsbrücke in Form einer gemeinsamen Brücke für die Fahrtrichtung Kassel und Würzburg stellt die Bauablaufplanung vor große Herausforderungen. Denn oberste Priorität ist die Aufrechterhaltung des Verkehrs auf der A7. Diese Bauart entspricht nicht mehr dem Stand der Technik. Künftig werden je Fahrtrichtung eine eigenständige Brücke errichtet.
Mit dem Ziel, den Neubau in der gleichen Lage wieder herzustellen, sieht die Planung eine temporäre Brücke westlich des Bestandsbrücke vor (Seitenlage), wobei der Brückenkörper selbst im Laufe des Bauablaufes über die gesamte Brückenlänge in die Endlage quer verschoben wird. Endlage heißt, dass die neue Brücke in exakt gleicher Lage und Position wie die Bestandsbrücke liegt. Lediglich die Brückenpfeiler in der Seitenlage sind echte Provisorien und werden am Ende der Maßnahme vollständig zurück gebaut.
Die Baustellenanbindung soll von der L3307 kommend über eine parallel zur Seitenlage liegende Baustraße mit Stichstraßen zu den Pfeilern erfolgen.
Bauabschnitte
1. Bauabschnitt: von Frühjahr 2027 bis Frühjahr 2030
Herstellung der Fahrtrichtung Würzburg westlich neben der bestehenden Brücke
Im ersten Bauabschnitt wird westlich neben der Bestandsbrücke das neue Brückenteilbauwerk der Fahrtrichtung Würzburg errichtet (Seitenlage). Dafür werden zunächst temporäre Brückenpfeiler errichtet, auf denen ein Stahlbeton-Hohlkasten mit Fahrbahnplatte als Brückenkörper für die künftige Fahrtrichtung Würzburg gebaut wird. Bauzeitlich soll diese neue Brücke den kompletten Verkehr der A7 in beide Fahrtrichtungen mit je zwei Fahrspuren aufnehmen. Hierfür sind am nördlichen und südlichen Widerlager temporäre Dammaufschüttungen zur Anbindung der Bestandsautobahn notwendig. Über der Gemeindestraße „Am Langen Acker“, den Bahngleisen und der Landesstraße L3307 erfolgt der Bau des Brückenkörpers auf einem überhöhten Traggerüst, um die querenden Verkehre nicht zu beeinträchtigen. Nach der Fertigstellung dieses Bereiches wird das Traggerüst zurückgebaut und der der Brückenkörper auf die normale Durchfahrtshöhe abgesenkt. Der weitere Brückenkörper wird im Vorschubrüstungs-System hergestellt. Das bedeutet, das die Form, in die der Brückenkörper gegossen wird im Bautakt weiterwandert. Begonnen wird im Norden und der Takt wandert nach Süden. Um Bauzeit zu sparen, wird zeitgleich mit einer zweiten Vorschubrüstung von Süden nach Norden gearbeitet. Der Verkehr auf der Autobahn verläuft weiterhin auf der bestehenden Brücke. Die Straßen unter der Brücke sind nicht betroffen
2. Bauabschnitt von Frühjahr 2030 bis Frühjahr 2031
Abbruch der gesamten Bestandsbrücke
Im zweiten Bauabschnitt wird die gesamte alte Talbrücke Welkers inklusive ihrer 28 Brückenpfeiler-Achsen mit je 2 Pfeilern abgebrochen. Das Abbruchverfahren ist aktuell noch in Planung. Der Verkehr der A7 verläuft indessen bereits auf dem westlich neben der Bestandsbrücke errichteten neuen Brücke in Seitenlage.
3. Bauabschnitt von Frühjahr 2031 bis Frühjahr 2034
Herstellung der Brücke der Richtungsfahrbahn Kassel (östliches Brückenteilbauwerk), in Endlage
Der dritte Bauabschnitt sieht zunächst die Herstellung aller 19 neuen Brückenpfeiler-Achsen mit je 2 Pfeilern, der neuen nördlichen und südlichen Widerlager und den neuen Brückenkörper der Fahrtrichtung Kassel in Endlage vor. Der Brückenkörper der Richtungsfahrbahn Kassel wird auch im Vorschubrüstungs-System erstellt. Auch hier wird der Brückenkörper in seine Gussform gegossen, die im Bautakt weiterwandert. Auch hier wird im Norden begonnen und der Takt wandert nach Süden. Um Bauzeit zu sparen, wird ebenfalls zeitgleich mit einer zweiten Vorschubrüstung von Süden nach Norden gearbeitet. In dieser Bauphase läuft die Zufahrt zum Gewerbegebiet in Eichenzell-Welkers aus bautechnischen Grünen im Einbahnstraßenverkehr.
4. Bauabschnitt von Frühjahr 2034 bis Sommer 2034
Querverschub des Brückenkörpers (Richtungsfahrbahn Würzburg) aus Seitenlage in Endlage
Im vierten Bauabschnitt wird zuerst der gesamte Verkehr von der westlichen Brücke in Seitenlage, also der Richtungsfahrbahn Würzburg, auf die nun in Endlage neu gebaute und fertig gestellte östliche Brücke, also auf die Richtungsfahrbahn Kassel, verlegt. Nun kann der Querverschub der gesamten westlichen Brücke aus der Seitenlage in seine Endlage erfolgen. Dazu drücken mehrere Hydraulikpressen, den 950 Meter langen Brückenkörper um rund 20 Meter in Richtung Osten, damit die westliche Brücke unmittelbar neben der östlichen Brücke zum Liegen kommt. Zwischen den beiden Brückenteilbauwerken bleiben nur 4 Zentimeter Platz. Für den Zeitpunkt des Querverschubs wird eine kurzzeitige Vollsperrung aller Verkehrswege unter der Brücke erforderlich.
5. Bauabschnitt) von Sommer 2034 bis Winter 2035
Rückbau der temporären Dammaufschüttungen und Brückenpfeiler in Seitenlage
Im fünften Bauabschnitt kann der Verkehr nun wieder auf seine jeweilige Richtungsfahrbahn zurückverlegt werden. Auf jeder neuen Brücke liegen nun wieder zwei Fahrstreifen pro Fahrrichtung zzgl. Standstreifen. Es erfolgt der Rückbau der im ersten Bauabschnitt errichteten Dammaufschüttungen und Brückenpfeiler in Seitenlage. Auch erfolgt der Bau von drei neuer Regenwasserbehandlungsanlagen die nach dem neusten Stand der Technik aus Leichtflüssigkeitsabscheider, Retentionsbodenfilter und Regenrückhaltebecken bestehen. Die Verkehrswege unter der Brücke werden nicht eingeschränkt.
Bautagebuch
✓ Baugrunderkundung (Oktober 2022 - August 2023)
✓ Pfahlprobebelastung (Januar 2025 - vsl. April/Mai 2025)
Pressemitteilungen
PRESSEMITTEILUNG | 6. Januar 2025
A7 Eichenzell: Probe-Belastung von Großbohrpfählen in Welkers
Beginn der Vorarbeiten
EICHENZELL. Die A7 Talbrücke Welkers soll durch einen Neubau ersetzt werden. Der Bau ist ab dem Jahr 2027 für ca. acht Jahre geplant. Die Fundamente der Brückenpfeiler müssen tief in den Untergrund geführt werden. Um die Länge dieser Tiefgründungen optimieren zu können, werden Probe-Belastungen von Großbohrpfählen ausgeführt. Dafür werden an drei Stellen unter der bestehenden Brücke, Probepfähle mit einem Durchmesser von 90 cm hergestellt und anschließend über eine bauliche Konstruktion mit bis zu 700 bar belastet.
Zunächst werden die bestehenden Wirtschaftswege unter der Talbrücke Welkers ertüchtigt, um die Zufahrt für die Baufahrzeuge zu ermöglichen. Ab Anfang Februar erfolgen die Bohrungen, die Herstellung der Bohrpfähle, das Errichten der Belastungseinrichtungen und die Montage der Hydraulik- und Messsysteme. Jedes der drei Arbeitsfelder hat eine Fläche von zwölf mal zwölf Meter. Die Bohrpfähle werden rund dreißig Meter in die Tiefe geführt. Die Tests sind Ende April / Anfang Mai abgeschlossen und alle Errichtungen werden zurückgebaut.
Ansprechpartner

Joachim Schmidt
Pressesprecher
E-Mail-Adresse
presse.nordwest[@]autobahn[.]de
Telefon
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Die Autobahn GmbH des Bundes
Niederlassung: NordwestFlemingstr. 20-22
36041 Fulda