In Umsetzung

Erneuerung der Mainbrücke Mainflingen

Visualisierung Mainbrücke Mainflingen

Ausgangslage

Das im Zuge der Maßnahme abzubrechende Bestandsbauwerk wurde 1978 fertiggestellt. Die Erneuerung der fast 50 Jahre alten Brücke ist auf Grund des insgesamt schlechten
Bauwerkszustands und der für die heutigen Verkehrsverhältnisse nicht mehr ausreichenden Tragreserven zwingend erforderlich. Seit dem Bau hat sich durch den rasant angestiegenen Güter- und Schwerverkehr eine Nutzungsänderung des Bauwerks eingestellt. Für diese hohen Beanspruchungen ist die vorhandene Brücke nicht ausgelegt. Eine Instandsetzung ist daher nicht sinnvoll.

Neubau (BW 253b)

Der Ersatzneubau gliedert sich in zwei Teilbauwerke (getrennte Überbauten je Richtungsfahrbahn). Die Teilbauwerke bestehen jeweils aus einer Vorlandbrücke als Durchlaufträger in Spannbetonbauweise und der Strombrücke als Zügelgurtbrücke in Verbundbauweise.

Der Neubau wurde für heutige und künftige Verkehrslasten bemessen. Um eine langlebige und zukunftssichere Konstruktion zu gewährleisten, kommen ausschließlich robuste und erprobte Bauweisen zum Einsatz.

 

 

Pilotprojekt BIM

Bei dem Ersatzneubau der Mainbrücke Mainflingen fällt dem „Building Information Modeling“, kurz BIM, eine zentrale Rolle zu. Ziel ist dabei die Arbeitsmethode für die vernetzte Planung, den Bau und die Bewirtschaftung heranzuziehen.

Bereits während der Entwurfs- und Ausschreibungsplanung kam die BIM - Methode vollumfänglich zum Einsatz und auch die Ausführungsplanung einschließlich Werkstattzeichnungen werden unter Einsatz von BIM durchgeführt. Nach Abschluss der Maßnahme wird ein Bestandsmodel an den AG übergeben.

Die Vergabe der Brückenbauleistungen wurde auf Grundlage des BIM – Modells durchgeführt. Die Abrechnung erfolgt als Pauschalpreis mit Abschlagszahlungen für die Fertigstellung definierter Leistungsblöcke.

Visualisierung

Vorgesehener Zeitplan

1. Bauphase Anfang 2024 bis Ende 2026:

Herstellung des Teilbauwerks 1 Fahrtrichtung Gießen in Seitenlage unter Aufrechterhaltung des Verkehrs auf den bestehenden Bauwerken.

2. Bauphase Ende 2026 bis Anfang 2030:

4+0-Verkehrsführung auf dem neu erstellten Teilbauwerk 1; Abbruch der Bestandsbauwerke; Neubau des Teilbauwerks 2 Fahrtrichtung Aschaffenburg in Endlage.

3. Bauphase Anfang 2030 bis Ende 2030:

4+0-Verkehrsführung auf dem neu erstellten Teilbauwerk 2 Fahrtrichtung Aschaffenburg; Querverschub des neu erstellten Bauwerks Fahrtrichtung Gießen in die Endlage; Verkehrsfreigabe für beide Teilbauwerke.

4. Bauphase Ende 2030 bis Mitte 2031:

Fertigstellung des Bauvorhabens, Baustellenräumung, Rückbau der Behelfsunterbauten.

 

Projektdaten

Die Mainbrücke Mainflingen liegt sowohl auf hessischem als auch auf bayerischem Gebiet, wobei der Main die Landesgrenze darstellt, weswegen 2020 ein Staatsvertrag zur Durchführung des Planfeststellungsverfahrens geschlossen werden musste.

Baulänge: ca. 450 Meter

Betriebskilometer: 253,740

Baukosten: ca. 192 Millionen Euro

Strombrücke - Teil über Fluss

Stützweiten:

62,5m + 135m + 62,5m = 260m

Breite zwischen Geländern:

16,1 Meter je Überbau

Konstruktionshöhe:

ca. 17 Meter (max. Höhe Zügelgurt)

Überbau:

  • Mehrfeldbrücke
  • Zügelgurtkonstruktion
  • Trägerrost mit außenliegenden Längsträgern
  • Stahlverbundfahrbahnplatte mit durchgehendem Deckblech
  • Ortbetonfahrbahnplatte

Bauweise:

Herstellung der Stahlkonstruktion im Taktschiebeverfahren,
Betonage der Fahrbahnplatte auf geschlossenes Deckblech.

Vorlandbrücke - Teil über Land

Stützweiten:

40m + 50m + 50m + 50m = 190m

Breite zwischen Geländern:

16,1 Meter je Überbau

Konstruktionshöhe:

2,69 Meter

Überbau:

  • Mehrfeldbrücke
  • Spannbeton
  • Durchlaufträger
  • Zweistegiger Plattenbalken
  • Längs intern vorgespannt

Bauweise:

konventionelle Herstellung des Überbaus, abschnittsweise über ein Traggerüst

Platzhalter mit Autobahn Logo

Offizieller Baustart für den Ersatzneubau der Mainbrücke Mainflingen

Die Autobahn GmbH hat am 02.05.24 den Startschuss für den Ersatzneubau der Mainbrücke Mainflingen gegeben. Rund 192 Millionen Euro investiert der Bund in die Maßnahme. 2031 soll die Verkehrsfreigabe erfolgen. Für das Bauprojekt im Zuge der A45 zwischen den Anschlussstellen Mainhausen und Kleinostheim spielt die Building Information Modeling (BIM)-Methode eine zentrale Rolle. Das Verfahren ermöglicht es, Baumaßnahmen effizienter umzusetzen.

Oliver Luksic, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr, sagte anlässlich des Spatenstichs: „Der Spatenstich heute zeigt: Wir bringen die Brückenmodernisierung in Deutschland innovativ voran. Der zunehmende Schwerverkehr stellt die Autobahninfrastruktur und insbesondere die Brückenbauwerke vor enorme Herausforderungen. Deshalb setzten wir auf zukunftssichere und langlebige Konstruktionen, die wir mit modernen Methoden und digitalen Technologien realisieren. Wir bringen Tempo und Innovation in den Erhalt und Ausbau unserer Verkehrsinfrastruktur.“

Dirk Brandenburger, technischer Geschäftsführer der Autobahn GmbH des Bundes: „Es freut mich, dass die Autobahn GmbH bei diesem Projekt einen Schritt weiter in Richtung Zukunft geht und bereits bei der ersten Entwurfs- und Ausschreibungsplanung über die Ausführungsplanung bis hin zum Baustart die BIM-Methode vollumfänglich zum Einsatz gebracht hat. Die BIM-Methodik wird für künftige Planungen richtungsweisend werden. Schließlich ermöglicht sie einen transparenten und unternehmensübergreifenden Datenaustausch zwischen allen Projektbeteiligten, was maßgeblich zu effizienterem Bauen vor allem im Bereich der deutschlandweiten Brückenmodernisierung beitragen wird.“  

Reinhard Pirner, Direktor der Niederlassung Nordbayern: „Ich bin stolz, dass wir mit diesem Projekt einen wichtigen Beitrag zur BIM-Nutzung und damit zur weiteren Digitalisierung innerhalb der Autobahn GmbH des Bundes leisten können. Nicht nur die Planung, sondern auch die Vergabe der Brückenbauleistungen wurde auf Grundlage des BIM-Modells durchgeführt, wodurch die Abrechnung als Pauschalpreis mit Abschlagszahlungen für die Fertigstellung definierter Leistungsblöcke erfolgen kann. Hierdurch konnten wir eine hohe Kostensicherheit für das Projekt schaffen.“

Die Gäste vor Ort konnten ein 3D-Modell der Mainbrücke Mainflingen, das auf Grundlage der BIM-Planung erstellt wurde, näher betrachten und sich so ein Bild von der künftigen Brückengestaltung machen.

Building Information Modeling (BIM) verändert die Art und Weise, wie Bauprojekte geplant, ausgeführt und verwaltet werden. Auf Grundlage digitaler Modelle werden alle relevanten Informationen und Daten zusammenhängend erfasst, verwaltet und ausgetauscht. Das ermöglicht mehr Planungssicherheit und eine vereinfachte Anlaufplanung von Bauprojekten. Die Daten aus Planung und Bau können zudem für den Betrieb und die Unterhaltung des fertiggestellten Bauwerks hinzugezogen werden, um beispielsweise Wartungs- oder Instandhaltungsmaßnahmen gezielter umzusetzen.

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Ansprechpartner

Maria Schraml

Pressesprecherin Nordbayern

Telefon
+49 911 4621 01

Die Autobahn GmbH des Bundes

Niederlassung: Nordbayern
Flaschenhofstraße 55
90402 Nürnberg

Maximilian Schurath

Pressesprecher

Die Autobahn GmbH des Bundes

Niederlassung: Nordbayern
Flaschenhofstraße 55
90402 Nürnberg