Brückenneubau an der Anschlussstelle Bremerhaven-Wulsdorf
jüngstes Foto (14. November 2024)
Daten & Fakten
Brückentyp
Spannbeton-Plattenbrücke, bestehend aus zwei Teilbauwerken
Baujahr
1974
Gesamtlänge
32 m
Gesamtbreite
19,29 m
Stützweite
16 m
Mittelstützung
4 Pfeiler (je 2 pro Teilbauwerk)
werktägliche Verkehrsbelastung
35.000 Fahrzeuge, darunter 4.600 Lkw über 7,5 t
Kosten der Gesamtmaßnahme
rund 10 Mio. Euro
Projektbeschreibung
Die Autobahn GmbH ersetzt nacheinander beide Brücken-Teilbauwerke durch Neubauten. Die bestehenden Brücken stammen aus dem Jahr 1974 und können die heutigen Verkehrslasten nicht mehr dauerhaft tragen. Zudem kamen beim Bau Spannstähle zum Einsatz, die nach heutigen Erkenntnissen spannungsrisskorrosionsgefährdet sind. Das bedeutet: Sie können reißen, wenn sie angerostet sind.
Aufgrund dieser Problematik werden beide Brückenbauwerke über die regulären Prüfungen hinaus regelmäßig auf mögliche Rissbildungen hin untersucht. Die Verkehrssicherheit ist dadurch weiterhin voll gegeben.
Damit der Verkehr auf der B71 während der Arbeiten fließen kann, wird der neue Überbau in erhöhter Lage gefertigt und später auf die neuen Widerlager abgesenkt. Dennoch muss die Bundesstraße mehrmals für bis zu 24 Stunden gesperrt werden: zum Ein- und Ausbau des Traggerüstes sowie während des Absenkens des Überbaus.
Zeitplan
Abriss und Neubau des östlichen Brückenbauwerks:
ab April 2024, Dauer voraussichtlich 10 bis 12 Monate
Abriss und Neubau des westlichen Brückenbauwerks:
ab April 2025, Dauer voraussichtlich 10 bis 12 Monate
Wie bei allen Baustellen kann es witterungsbedingt jederzeit zu Verzögerungen kommen.
Bauabschnitte
Status | Arbeitsschritt |
---|---|
✓ | Einrichtung Verkehrsführung für vorbereitende Maßnahmen |
✓ | Herstellung von Mittelstreifen-Überfahrten zur Überleitung des Verkehrs auf das westliche Bauwerk |
✓ | Asphaltierung der Mittelstreifen-Überfahren |
✓ | Vorbereitung der Baustellen-Verkehrsführung auf der Fahrbahn Richtung Bremen |
✓ | Umstellen der Verkehrsführung auf die Fahrbahn Richtung Bremen |
✓ | Herstellung des Mittelverbaus zwischen den Widerlagern zur Absicherung der späteren Baugrube |
✓ | zusätzliche Verankerung des Mittelverbaus |
✓ | Herstellung des zweiten Längsverbaus zur Sicherung der Fahrdamm-Böschung gegen Absacken |
✓ | Freilegung eines Teils der Widerlager |
✓ | Abriss Überbau, Pfeiler und Widerlager (unter Vollsperrung B71) |
läuft | Grundwasserabsenkung |
läuft | Neubau Fundamente, Widerlager und Pfeiler |
folgt | Aufbau Traggerüst für Betonschalung des neuen Überbaus |
folgt | Aufbau Schalungskonstruktion |
folgt | Herstellung des neuen Überbaus in erhöhter Lage |
folgt | Ausschalung und Abbau des Traggerüsts unter 24-stündiger Vollsperrung der B71 |
folgt | Absenken des neuen Überbaus |
folgt | Rest- und Nebenarbeiten |
im Anschluss an die Fertigstellung des Neubaus des östliches Brückenbauwerks | Abriss und Neuau westliches Brückenbauwerk |
Verkehrsmeldungen
Derzeit steht im Baustellenbereich in beiden Richtungen nur jeweils eine statt zwei Fahrspuren zur Verfügung. In Stoßzeiten ist deshalb mit stockendem Verkehr oder sogar Stau zu rechnen.
Seit Montag, 6. Mai, fließt der komplette Verkehr auf der A27 über das westliche Brückenbauwerk. Weiterhin steht eine Fahrspur je Fahrtrichtung zur Verfügung. In Fahrtrichtung Cuxhaven ist die Ausfahrt an der Anschlussstelle Bremerhaven-Wulsdorf deswegen nicht mehr möglich. Verkehrsteilnehmende werden gebeten, bereits in Bremerhaven-Süd abzufahren und die U39 zu nutzen. Die Auffahrt in Wulsdorf bleibt möglich, auch die Aus- und Abfahrt in Fahrtrichtung Bremen ist möglich.
Großraum- und Schwerlasttransporte
In beiden Fahrtrichtungen ist die maximale Durchfahrtsbreite aktuell auf 5 Meter beschränkt.
In Fahrtrichtung Cuxhaven ist die Ausfahrt an der Anschlussstelle Bremerhaven-Wulsdorf ab dann nicht mehr möglich. Verkehrsteilnehmende werden gebeten, bereits in Bremerhaven-Süd abzufahren und die U39 zu nutzen. Die Auffahrt in Wulsdorf bleibt möglich, auch die Aus- und Abfahrt in Fahrtrichtung Bremen ist möglich.
Durch die Verkehrsführung über das westliche Brückenbauwerk können sich Beschränkungen für sehr schwere Transporte, z. B. von Transformatoren, ergeben. Der Transport von Naben, Flügel und Turmteilen von Windenergieanlagen sollte zum allergrößten Teil weiterhin möglich bleiben.
Häufig gestellte Fragen
Warum muss die Brücke neu gebaut werden?
Weil sie die seit ihrem Bau 1974 stark gestiegene Verkehrslast nicht mehr dauerhaft tragen kann und weil bei ihrem Bau Spannstahl verwendet wurde, der unter bestimmten Bedingungen reißen kann (vgl. Projektbeschreibung).
Ist es dann noch sicher, über die Brücke zu fahren?
Ja! Alle Brücken in Deutschland werden regelmäßig gründlich kontrolliert, mindestens alle drei Jahre. Dabei wird auch bewertet, wie belastbar sie sind. Stellt sich heraus, dass Brücken nicht mehr verkehrssicher sind, werden sie sofort gesperrt.
Aufgrund der Spannstahl-Problematik wird die Brücke an der Anschlussstelle Wulsdorf sogar mindestens halbjährlich kontrolliert.
Wie wird der Verkehr umgeleitet?
Der Autobahnverkehr wird einspurig an der Baustelle vorbeigeführt, eine Umleitung ist nicht notwendig.
Die Umleitungsstrecke während der Sperrungen der B71 wird rechtzeitig bekannt gegeben.
Wie viele Verkehrsteilnehmende sind täglich betroffen?
Laut der letzten Straßenverkehrszählung von 2021 befahren täglich rund 35.000 Fahrzeuge den Autobahn-Abschnitt, darunter sind 4.600 Lkw mit einem Gewicht von über 7,5 Tonnen.
Ist während der Arbeiten mit Staus auf der A27 zu rechnen?
Ja! Je nach Tageszeit und Verkehrsaufkommen kann es aufgrund der einspurigen Verkehrsführung im Baustellenbereich zu zähfließendem Verkehr oder sogar Stau kommen.
Bautagebuch
Donnerstag, 14. November 2024
- Die Sauberkeitsschichten für die Widerlager-Fundamente sind gegossen.
- Aktuell laufen die Arbeiten am Fundament für den Mittelpfeiler.
- Die vorbereitete Stahlbewehrung wird von Bauingenieurinnen der Autobahn GmbH überprüft.
Montag, 28. Oktober
- Das alte nördliche Widerlager-Fundament ist entfernt, die Baugrube ist trocken.
- Das alte Fundament der Brückenpfeiler wird gerade zerkleinert.
- Das alte Fundament des südlichen Widerlagers ist freigelegt, liegt aber noch im Boden.
Montag, 14. Oktober 2024
- Die Wasserhaltung läuft. Das Grundwasser wurde auf Zielniveau lokal begrenzt abgesenkt.
- Mit dem Aushub der alten Widerlager-Fundamente wurde begonnen
- Ab kommender Woche Abbruch der Fundamente und Vorbereitungen für die Herstellung der neuen Fundamente
Montag, 7. Oktober 2024
- Die Leitung für die Grundwasserabsenkung musste noch verlegt werden, aber nun ist die Absenkung gestartet.
Mittwoch, 2. Oktober 2024
- Die Radweg-Umleitung ist auf rund 150 Metern frisch asphaltiert.
Dienstag, 1. Oktober 2024
- Der alte Radweg neben der Autobahn, der während der Bauarbeiten als Umleitung dient, wird erneuert.
- Die aufgerissene alte Deckschickt ist abgefräst.
- Morgen wird der Weg neu asphaltiert.
Donnerstag, 1. August 2024
- Die Spundwand zur Sicherung der Baugrube zur B75-Fahrbahn hin ist eingebaut.
- Die Mini-Brunnen zur Grundwasserabsenkung sind installiert.
- Der vor und während des Brückenabrisses ausgebaggerte Sand lagert bis zu seiner Wiederverwertung unter Planen auf der Fahrbahn im Baustellenbereich.
Dienstag, 10. Juli 2024
- Nach erfolgreichem Abriss des Brücken-Oberbaus laufen die Arbeiten weiter.
- Um auch die Widerlager-Fundamente abreißen zu können, muss zuvor das sehr hoch stehende Grundwasser örtlich begrenzt abgesenkt werden.
- Dazu werden zunächst die Baugruben wieder verschlossen, damit Minibrunnen, Pumpen, Stromaggregate etc. installiert bzw. aufgestellt werden können.
- Der Sand, der während des Brückenabrisses als Fallbett diente und díe Fahrbahn der B71 vor Trümmerteilen geschützt hat, wird gesiebt, um ihn von Beton- und Stahlresten zu befreien. Anschließend wird er im weiteren Baufortschritt wiederverwendet.
Samstag, 6. Juli 2024
- Die B71 ist für den Verkehr gesperrt. Seit Freitagabend läuft der Abriss der alten Brücke.
- Ein dickes Sandbett schützt die Fahrbahn der Bundesstraße vor herabfallenden Teilen.
- Der Verkehr auf der A27 kann dank einer Schutzwand trotz laufender Abrissarbeiten fließen.
- Mit so vielen Baggern wie nebeneinander möglich wird zunächst der alte Brückenüberbau abgerissen.
- Hydraulikmeißel brechen den Beton in Stücke, sogenannte Zermalmer zerkleinern diese Stücke weiter, damit sich Stahl und Beton trennen lassen.
- Die Arbeiten gehen schnell voran.
- Das Grundwasser steht höher als erwartet. Die Fundamente der Widerlager und der Pfeiler können deshalb vorerst nicht abgebrochen werden. Dazu muss zunächst das Grundwasser in einem begrenzten Bereich um die Fundamente abgesenkt werden.
Dienstag, 18. Juni 2024
- Die Fahrbahn über dem nördlichen Widerlager wird abgefräst.
- Die Bauflächen östlich der Brücke sind geschottert. Dort wird später unter anderem der ausgebaut Sand zwischengelagert.
- Der Verlauf der künftigen Umleitung für Radfahrende wird erkundet.
Freitag, 24. Mai 2024
- Die Betonfahrbahn über dem südlichen Widerlager ist entfernt.
- Der abgebrochene Beton muss noch auf Schadstoffe hin untersucht werden.
- Der Aushub der Widerlager-Hinterfüllung hat begonnen.
- Ein Verbau wird hergestellt, um die Baugrube gegen Einsturz zu sichern.
- Zwischen den beiden Richtungsfahrbahnen wird ein Schutzzaun installiert. Er soll sicherstellen, dass während des Abrisses der Brücke keine Betonteile auf die benachbarten Fahrspuren fliegen.
Dienstag, 14. Mai 2024
- Die Leitplanken auf der gesperrten Brücke sind entfernt.
- Mit einem hydraulischen Meißel wird die Betonfahrbahn über den Widerlagern aufgebrochen.
- Im Bereich der aufgebrochenen Fahrbahn wird später das bestehende Widerlager freigelegt, um es abbrechen zu können.
- Der Mittelstreifen über den Widerlagern wird geräumt, um dort einen Verbau einbringen zu können, der die spätere Baugrube ebenso sichert wie die Widerlager des westlichen Brückenbauwerks, über das der Verkehr während der Bauzeit fließt.
Donnerstag, 2. Mai 2024
- Die gelbe Markierung für die künftige Verkehrsführung wird aufgebracht.
- Ab Montag, 6. Mai, läuft der Verkehr komplett über die westliche Fahrbahn.
Dienstag und Mittwoch, 23. und 24. April 2024
- Die Mittelstreifen-Überfahrten werden asphaltiert.
- Insgesamt gibt es vier Überfahrten: zwei für den Verkehr auf der Autobahn und zwei für den Baustellenverkehr.
Donnerstag, 18. April 2024
- Die Arbeiten an den Mittelstreifen-Überfahrten kommen gut voran.
- Voraussichtlich am Dienstag und Mittwoch, 23. und 24. April, sollen die Überfahrten asphaltiert werden. Danach sind noch Markierungsarbeiten erforderlich.
- Anschließend kann der Verkehr in beiden Fahrtrichtungen über das westliche Brückenbauwerk geleitet werden, und die Vorbereitungen für den Abriss des östlichen Bauwerks können beginnen.
Dienstag, 9. Januar 2024
- So viel wie möglich wird für den Abriss vorbereitet, denn der sollte schnell gehen, um die Autobahnsperrung so früh wie möglich wieder aufheben zu können.
- Die Brücke ist seit einigen Tagen für den Verkehr gesperrt.
- Die Asphaltschicht ist bereits abgefräst.
- Die Widerlage werden weitestgehend freigelegt.
Bildmaterial
Fotos der Brücke und der Bauarbeiten finden sich unter „Aktuelles“. Alle Bilder dort dürfen mit dem Fotovermerk „Die Autobahn GmbH des Bundes“ kostenfrei für Zwecke der Berichterstattung über die Arbeiten an der Brücke verwendet werden. Dies gilt auch für die in der Bildunterschrift mit „© Helmut Gross“ gekennzeichneten Bilder vom Brückenabriss (6. Juli 2024), nur ist der Fotovermerk entsprechend auf „© Helmut Gross“ anzupassen.
Ansprechpartner
Michael Wendt
Redakteur Außenstelle Verden
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Die Autobahn GmbH des Bundes
Niederlassung: NordwestHamburger Straße 26
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