In Planung

Sechsstreifiger Ausbau der A45 von Olpe bis Freudenberg

Im Bundesverkehrswegeplan (BVWP) 2030 ist der Streckenabschnitt der A 45 zwischen der Anschlussstelle Freudenberg und dem Autobahnkreuz Olpe-Süd als „vordringlicher Bedarf (VB)“ ausgewiesen.

Die A45 zwischen Freudenberg und Olpe

Daten und Fakten

Sechsstreifiger Ausbau zwischen Olpe und Freudenberg: Neubau der Talbrücken Büschergrund und Ottfingen wird vorgezogen

Gesamtlänge: ca. 9,8 km

Projektbeschreibung

Leistungsfähigkeit für die Zukunft steigern

Die in den 1960/1970er Jahren gebaute A45 führt auf einer Strecke von ca. 257 Kilometern - davon 185 Kilometer im Gebiet der Niederlassung Westfalen - über 73 Talbrücken. Die A45 (Sauerlandlinie) ist die Lebensader der Region. Durch den Bau der A45 in den 1960/70er Jahre konnten sich die südwestfälische Region und der angrenzende hessische Raum zu einer der stärksten Industrieregionen Deutschlands entwickeln. Das Ruhrgebiet wurde an den Süden angeschlossen. Die wegen ihrer vielen Talbrücken auch als „Königin der Autobahnen“ bezeichnete A45 wird bis mindestens 2035 in weiten Teilen erneuert und ausgebaut.

Für das Prognosejahr 2030 beträgt die erwartete Verkehrsbelastung im Abschnitt zwischen der Anschlussstelle Freudenberg und dem Autobahnkreuz Olpe-Süd 72.100 Fahrzeuge in 24 Stunden in beiden Fahrtrichtungen. Davon entfallen auf die Fahrtrichtung Süden 37.200 Fahrzeuge und auf die Fahrtrichtung Nord 34.900 Fahrzeuge. Das entspricht einer Steigerung der Verkehrsbelastung um 12.400 Kfz/24h im Vergleich zum Jahr 2017. Der Anteil des Schwerverkehrs liegt in der Prognose bei rund 18 Prozent. 

Durch den Ausbau der A 45 wird ein bestehender Verkehrsengpass optimiert, der derzeit immer wieder zu Staus und den damit verbundenen Umweltbeeinträchtigungen, wie z. B. erhöhtem Schadstoffausstoß führt. Im Bundesverkehrswegeplan (BVWP) 2030 ist der Streckenabschnitt der A45 zwischen der Anschlussstelle Freudenberg und dem Autobahnkreuz Olpe-Süd als „vordringlicher Bedarf (VB)“ ausgewiesen. 

Der Ausbauabschnitt beginnt südlich der Anschlussstelle Freudenberg, endet südlich der Talbrücke Gerlingen und beinhaltet auch den Umbau der Anschlussstelle Freudenberg. Im Rahmen des Streckenausbaus müssen jeweils fünf Über- und Unterführungsbauwerke ersetzt werden, drei Gewässerdurchlässe verlängert/ersetzt werden, vier Regenwasserbehandlungsanlagen neu errichtet werden und mehrere Lärmschutzanlagen erweitert oder neu errichtet werden. Die Ersatzneubauten der 1971 erbauten 387 Meter langen Talbrücke Büschergrund und der ebenfalls 1971 erbauten 235 Meter langen Talbrücke Ottfingen werden als Vorabmaßnahmen realisiert und sind nicht Teil der Ausbaumaßnahme.  

Historie

Wichtige Verbindung zwischen Ruhrgebiet und dem Rhein-Main-Gebiet

Die Autobahn A45 - auch als Sauerlandlinie bekannt - ist Teil der Europastraßen 40 (E40) und 41 (E41) und verbindet das Ruhrgebiet mit dem Rhein-Main-Gebiet. Außerdem verknüpft sie die A2 als west-ost Verbindung bis nach Berlin, die A1 als Verbindung zur Ostsee, die A4 zur polnischen Grenze, die A5 zur schweizerischen Grenze sowie die A3, die von der niederländischen Grenze bis zur österreichischen Grenze reicht. 

Im Norden beginnt der Streckenverlauf an der A2 in Dortmund, im Süden schließt die A45 an die A3 bei Frankfurt am Main an. Die Autobahn verläuft überwiegend im Bundesland Nordrhein-Westfalen, sie durchquert aber auch das Bundesland Hessen und weist einen kleinen Abschnitt auf bayrischem Gebiet auf. Die Streckenlänge beträgt insgesamt über 250 Kilometer. Die Niederlassung Westfalen der Autobahn GmbH des Bundes betreut die A45 baulich von der A2 im Norden bis zum Gambacher Kreuz (A5).  

Das gestiegene Verkehrsaufkommen und immer höhere Transportgewichte machen einen Ausbau der A 45 notwendig, damit sich Wirtschaft und Region entwickeln können. Insbesondere metallverarbeitende Betriebe (Anlagenbau/Maschinenbau) mit großen Transportlasten haben entlang der Autobahn ihren Standort. Da die größtenteils in den 1960er/1970er Jahren erbauten Brücken nicht für den immens gestiegenen Lkw-Verkehr und die höheren Achslasten bemessen wurden, ist die A45 derzeit für den Schwerlastverkehr über 44 Tonnen weitgehend gesperrt. 

 

Ausbauplanung

Brückenbau und Lärmschutz

Beim 6-streifigen Ausbau zwischen Freudenberg und Olpe-Süd müssen zehn Brückenbauwerke ersetzt werden:

  • Unterführung L562 an der Anschlussstelle Freudenberg 
  • Überführung L908 
  • Unterführung L564  
  • Unterführung „Friedensstr.“ 
  • Überführung „Thomasstr.“ 
  • Unterführung K1 
  • sowie Überführung und Unterführung von vier Wirtschaftswegen  
  • Der Neubau der Talbrücken Büschergrund und Ottfingen laufen im Vorgriff als eigenständige Projekte 

 

Darüber hinaus müssen drei Gewässerdurchlässe ersetzt oder verlängert werden: 

  • Limickebach (zweifach) 
  • Großmickebach

 

Insgesamt werden vier neue Regenwasserbehandlungsanlagen (RWBA) gebaut: 

  • RWBA „AS Freudenberg“  
  • RWBA „Hünsborn“  
  • RWBA „Unterm Hipperich“  
  • RWBA „Ottfingen“ 

 

Für einen besseren Lärmschutz werden auf Grundlage der Lärmvorsorge neue Lärmschutzanlagen entstehen und bestehende Lärmschutzanlagen erweitert.

 

 

Ausbau in zwei Abschnitten

Streckenausbau

  • Die Streckenführung orientiert sich möglichst nah am Bestand, um Eingriffe in Natur und Landschaft so gering wie möglich zu halten. Um die Verkehrssicherheit zu verbessern, wird die Lage der Straße so angepasst, dass zum Beispiel die Sichtweiten optimiert oder entwässerungsschwache Bereiche (Aquaplaning) vermieden werden. 
  • Der bestehende 4-streifige Querschnitt wird im Zuge des Ausbaus erweitert. Der neue 6-streifige Querschnitt besteht aus zwei Richtungsfahrbahnen mit jeweils 14,50 Metern befestigter Breite und einem Mittelstreifen. Beide 14,50 Meter breiten Richtungsfahrbahnen untergliedern sich in jeweils drei Fahrstreifen sowie einen Seitenstreifen.  
  • Als weitere Verbesserung der Verkehrssicherheit werden die im Baubereich vorhandenen Notrufsäulenstandorte barrierefrei und nach aktuellem Stand der Technik ausgebaut. Die wegweisende Beschilderung wird als Überkopfbeschilderung neu gebaut. 
  • Um den Belastungen aus dem Verkehr und der Witterung dauerhaft standzuhalten, sind die richtige Wahl des Straßenoberbaus, das Festlegen der Schichtdicken sowie die Qualität der Baustoffe, ihre Verarbeitung und die Qualität des Einbaus ausschlaggebend. Geplant ist der Einbau eines lärmmindernden Asphalts als so genannte Deckschicht - also der Fahrbahnoberfläche.  
  • Im Rahmen des 6-streifigen Ausbaus der A 45 wird nach den aktuellen gesetzlichen Vorgaben auch der Lärmschutz optimiert. 

 

Umwelt

  • Die Umweltverträglichkeitsuntersuchung (Stand 2016) wurde aktualisiert zu einer Umweltverträglichkeitsstudie (UVS|Stand 2022). Fazit dieser Untersuchung für den Ausbauabschnitt zwischen Anschlussstelle Freudenberg und Autobahnkreuz Olpe-Süd: „Bei einem Ausbau unter Beibehaltung der vorhandenen Achslage sind keine unüberwindbaren umweltseitigen Konflikte zu erwarten.“ 
  • Die Eingriffe in den Naturhaushalt sowie in das Landschaftsbild und die Erholungsfunktion durch den Ausbau der A45 an dieser Stelle werden im Landschaftspflegerischen Begleitplan (LBP) beschrieben. Der LBP liefert zudem ein Maßnahmenkonzept, wie erhebliche Beeinträchtigungen vermieden werden können oder wie sie auszugleichen sind.  
  • Um die artenschutzrechtlichen Regelungen des Bundesnaturschutzgesetzes (§44 BNatSchG) zu erfüllen, wurde ein Artenschutzbeitrag erstellt, in dem speziell die Fledermäuse, Haselmäuse und Vögel im Untersuchungsgebiet betrachtet werden.  
     
  • Vor und auch während der Bauzeit steht die Umwelt im Fokus. Unter anderem durch folgende Maßnahmen:  
    • Einzelbäume werden geschützt 
    • Zäune schützen sensible Bereiche im Baufeld 
    • Waldameisen, Haselmäuse, Fledermäuse, Wild und Brutvögel sind im Blick und werden durch unterschiedliche Maßnahmen geschützt. Zum Beispiel Kontrolle von Baumhöhlen vor der Fällung, Freihalten von Querungsbereichen für Fledermäuse, Rückbau von Baustraßen 
       

Ansprechpartner

Susanne Schlenga

Kommunikation Außenstelle Hagen

Telefon
+49 152 01594027

Die Autobahn GmbH des Bundes

Niederlassung: Westfalen
Feithstraße 137
58095 Hagen