In Umsetzung

Ersatzneubau der Emschertalbrücke zwischen Recklinghausen und Herne

Im Rahmen des A43-Ausbaus auf sechs Spuren müssen zwischen Recklinghausen und Herne auch die drei Brücken über die Bahnstrecke, die Emscher und den Rhein-Herne-Kanal neu gebaut werden. Der sogenannte "Emschertalbrückenzug" ist eines der größten Projekte des A43-Ausbaus.

Wichtiger Hinweis

Dieses Projekt ist Teil des Sechsstreifigen Ausbaus der A43 zwischen Marl und Witten. Weitere Infos zum Gesamtprojekt finden Sie hier.

Projektbeschreibung

Mit dem Ausbau der A43 auf sechs Spuren wird auch der Neubau des Emschertalbrückenzuges nötig. Dieser setzt sich aus drei Bauwerken zusammen: Der nördlichen Brücke über die Gleise der Deutschen Bahn, der zentralen Brücke über die Emscher und der südlichen Brücke über den Rhein-Herne-Kanal. Der Ausbau ist ab 2023 geplant. Bei einer detaillierten Nachrechnung im April 2021 wurde allerdings festgestellt, dass die Brücke über den Rhein-Herne-Kanal in einem schlechteren Zustand ist, als zuvor angenommen.

Die A43 ist an dieser Stelle mit täglich knapp 100.000 Fahrzeugen belastet. Gut 11.000 Fahrzeuge davon sind LKW. Nach Bekanntwerden der Probleme hat die Autobahn Westfalen die Strecke zwischen den Kreuzen Recklinghausen und Herne für Kraftfahrzeuge ab 3,5 Tonnen gesperrt. Die Verbindungen von den Kreuzen in Richtung des Brückenzugs sind für den gesamten Verkehr gesperrt. Eine Schrankenanlage soll sicherstellen, dass der Schwerlastverkehr die Brücke bis zum Neubau nicht überquert.

 

 

Mitte Mai 2021 wurde unter Vollsperrung der Autobahn eine Belastungsprobe durchgeführt. Deren Ergebnis wurde Ende Juni verkündet: Die A43 bleibt bis zum halbseitigen Brückenneubau für Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen gesperrt. Um sicherzustellen, dass der Schwerlastverkehr andere Routen nutzt, wurde Ende 2021 eine Schrankenanlage installiert.

Diese Schrankenanlage ist vergleichbar mit den Anlagen an den Rheinbrücken Leverkusen und Duisburg-Neuenkamp. Auf der A43 wurde die Anlage in Fahrtrichtung Münster zwischen der Anschlussstelle Herne-Eickel und dem Kreuz Herne installiert, in Fahrtrichtung Wuppertal zwischen dem Kreuz Recklinghausen und der Anschlussstelle Recklinghausen-Hochlarmark. Da es räumlich nicht möglich ist, den Verkehr von A2 und A42 in die Schrankenanlage zu führen, bleiben die entsprechenden Verbindungen auf die A43 in den Kreuzen gesperrt. Die Kosten für die Anlage belaufen sich auf 25 Millionen Euro, davon 15 für Aufbau sowie Unterhaltung und 10 Millionen für die Personalkosten bis Ende 2025. Dann werden die Schranken wieder abgebaut.

Die Schrankenanlage ist mit Sensoren und Wiegeeinrichtungen ausgestattet. Fährt ein zu schweres Fahrzeug auf der falschen Spur, senkt sich eine Schranke. Die Daten des Fahrzeugs werden automatisch für einen späteren Bußgeldbescheid erfasst. Danach wird das Fahrzeug entweder über das Kreuz Herne oder die Anschlussstelle Recklinghausen-Hochlarmark abgeleitet und zu den offiziellen Umleitungsstrecken geführt.

Historie

Die Brücke über den Rhein-Herne-Kanal wurde 1965 errichtet. Sie ist sehr filigran gebaut, ohne kompakte Stahlhohlkästen. Stattdessen wurde materialsparend mit Versteifungen und Lamellen gebaut. Im Jahr 1986 kam es zu einem Schaden an der Brücke, der aber laut einem damals erstellten Gutachten keine Einschränkung für die Nutzung hatte. Die letzte Hauptprüfung der Brücke hat im Jahr 2015 stattgefunden. Im Jahr 2017 hat eine zusätzliche Überprüfung der Schweißnähte stattgefunden.

Die vorbereitenden Arbeiten für den Neubau des Brückenzuges wurden im August 2023 abgeschlossen: Der Verkehr wurde auf die Westseite der bestehenden Brücken verlegt, die Brücke über den Rhein-Herne-Kanal verstärkt. Da der Verkehr wegen der beschädigten Brücke über den Kanal auf 3,5 Tonnen beschränkt worden ist, kann auch ihre westliche Hälfte während der Bauzeit den gesamten Verkehr aufnehmen. Der Abriss der östlichen Brückenhälften wurde von August 2023 bis Januar 2024 durchgeführt.

Allgemeine Fragen

Wann werden die Einschränkungen rund um die Brücke aufgehoben?

Die Einschränkungen rund um die Brücke werden mit dem halbseitigen Neubau der Rhein-Herne-Kanalbrücke aufgehoben. Dazu gehören:

  • Das Fahrverbot für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen auf der A43 zwischen Kreuz Herne und Kreuz Recklinghausen
  • Die Sperrungen im Kreuz Herne von der A42 auf die A43 in Richtung Münster
  • Die Sperrungen im Kreuz Recklinghausen von der A2 auf die A43 in Fahrtrichtung Wuppertal
  • Die Sperrungen der Anschlussstelle Recklinghausen-Hochlarmark in Fahrtrichtung Wuppertal

Gilt bei Fahrzeugen mit Anhänger das Gesamtgewicht oder wird einzeln gewogen?

Es gilt das Verbotsschild 251 mit Zusatzzeichen 3,5t. Bei Fahrzeugkombinationen zählt dabei das Gewicht der Fahrzeuge in der Kombination. Das bedeutet, dass das Gesamtgewicht von Fahrzeug und Anhänger 3,5 Tonnen nicht überschreiten darf.

Gibt es eine Begrenzung der maximalen Fahrzeugbreite im Schrankenbereich?

Ja. Die maximale Fahrzeugbreite beträgt 2,10 Meter auf der linken und 2,30 Meter auf der rechten Spur.

Im Jahr 1986 gab es einen Brückenschaden. Ist dieser für die aktuelle Situation verantwortlich?

Nein. Grund für die Beschädigung der Brücke ist der Schwerlastverkehr. Dieser hat in den letzten Jahrzehnten sowohl in Frequenz als auch in der Masse der einzelnen Fahrzeuge stetig zugenommen (und wird laut Prognosen auch weiter stark zunehmen, trotz Corona-Pandemie). Der Schaden aus dem Jahr 1986 war für die damaligen Verkehrsverhältnisse laut einem Gutachten unproblematisch.

Die filigrane Bauweise der Brücke und der Schaden von 1986 haben das Problem natürlich verstärkt, sie sind aber nicht die Ursache.

Ansprechpartner

Anton Kurenbach

Kommunikation Außenstelle Bochum

Telefon
+49 152 04906849

Die Autobahn GmbH des Bundes

Niederlassung: Westfalen
Philippstraße 3
44803 Bochum