Neubau A26 zwischen Drochtersen – Hamburg
A26
Die Bundesautobahn A26 soll nach Ihrer vollständigen Fertigstellung vom geplanten Kreuz A20/ A26 „Kehdingen“ bei Drochtersen in Niedersachsen bis zum geplanten Autobahndreieck mit der A1 in Hamburg verlaufen.
In Niedersachsen gliedert sich die geplante Strecke der A26 in die Bauabschnitte 1 bis 4a sowie die Planungsabschnitte 5a und 5b.
In Hamburg trägt der Bauabschnitt zwischen der Landesgrenze Niedersachsen/ Hamburg und der A7 die Bezeichnung „A26 West“ bzw. „Bauabschnitt 4“ und der Planungsabschnitt zwischen der A7 und der A1 die Bezeichnung „A26 Ost“.
An der Landesgrenze Niedersachsen/ Hamburg erfolgt die Projektbearbeitung in Kooperation mit der DEGES.
Durch die A26 erhält der südlich der Elbe gelegene Teil der Metropolregion Hamburg (Landkreis Stade, Landkreis Harburg, FHH Hamburg) eine Verbindung vom Autobahnkreuz A20/ A26 bei Drochtersen bis zur A7, perspektivisch auch bis zur A1.
Die A20 auf der schleswig-holsteinischen Seite über Lübeck, Bad Segeberg, bis zum geplanten Elbtunnel bei Drochtersen und die A26 von Drochtersen über Stade nach Hamburg sind Teil des weiträumigen Konzeptes zur geplanten Nordwestumfahrung Hamburg. Im Bundesverkehrswegeplan 2030 bzw. im Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen 2016 ist die A26 als 4-streifiges Autobahnneubauprojekt in den vordringlichen Bedarf bzw. als fest disponiert eingestuft.
Bauabschnitte
Bauabschnitt 1: Stade bis Horneburg
Der 1. Bauabschnitt von Stade bis östlich Horneburg ist seit Oktober 2008 für den Verkehr freigegeben. Er weist eine Streckenlänge von rund 11,3 km auf und beinhaltet vier Anschlussstellen:
- AS Stade-Süd an der B73
- AS Stade-Ost an der L111
- AS Dollern an der L125
- AS Horneburg an der K36
Bauabschnitt 2: Horneburg bis Buxtehude
Der 2. Bauabschnitt hat eine Länge von rund 9,1 km, verläuft von östlich Horneburg bis östlich Buxtehude und beinhaltet die Anschlussstellen Jork und Buxtehude. Bedingt durch Klagen und die diesbezügliche Planänderung zur Lage der A26 im europäischen Vogelschutzgebiet „Moore bei Buxtehude“ einschließlich AS Buxtehude konnte der 2. Bauabschnitt nicht in einem Zuge planfestgestellt und gebaut werden. Daraus rührt die Teilung in die Abschnitte 2a (östlich AS Horneburg bis AS Jork), 2b (östlich AS Jork bis einschließlich Bauwerk über den Flusslauf Este) und 2c (östlich Este bis AS Buxtehude).
Der Teilabschnitt 2a zwischen Horneburg und Jork ist seit 2014 (Richtungsfahrbahn Stade) bzw. 2015 (Richtungsfahrbahn Hamburg) für Fahrzeuge kleiner 3,5 t zulässige Gesamtgewicht freigegeben. Da der Planfeststellungsbeschluss zum 2. Bauabschnitt kein temporäres Ende der BAB an der AS Jork beinhaltet, konnte lediglich eine Teilverkehrsfreigabe der BAB (ohne Schwerverkehr (SV)) erfolgen.
Mit Fertigstellung der Abschnitte 2b, 2c und 3 bis zur AS Neu Wulmstorf (Rübke) wurde das LKW-Fahrverbot am 3.2.2023 im Zuge der Verkehrsfreigabe der drei Bauabschnitte aufgehoben.
Zur AS Buxtehude: In Anbetracht der Aufhebung des Planfeststellungsbeschlusses zum Ausbau der K40 (Rübker Straße) als Zubringer zur Autobahn ist davon auszugehen, dass die Verkehrsfreigabe der AS Buxtehude zeitlich deutlich später als die Verkehrsfreigabe des 3. Bauabschnittes der A26 erfolgen kann.
Im 2. Bauabschnitt befinden sich zwei PWC-Anlagen (Parkplatz mit WC) in der Entwurfsaufstellung.
Bauabschnitt 3: Buxtehude bis Neu Wulmsdorf
Der 3. Bauabschnitt ist rund 4,1 km lang und verläuft von östlich Buxtehude bis zur Anschlussstelle Neu Wulmstorf an der L235 am nördlichen Rand des europäischen Vogelschutzgebietes „Moore bei Buxtehude“ südlich von Rübke.
Der 3. Bauabschnitt wurde gemeinsam mit den Bauabschnitten 2b und 2c am 3.2.2023 für den Verkehr freigegeben. Es wurden beide Richtungsfahrbahnen mit Aufbringen des offenporigen Asphalts und der Fahrbahnmarkierung fertiggestellt und die Lärmschutzwände errichtet.
Zur AS Neu Wulmstorf: Die Verkehrsfreigabe der AS Neu Wulmstorf in nördlicher Richtung (Ortslage Rübke) wird voraussichtlich erst mit der Verkehrsfreigabe des 4. Bauabschnittes der A26 erfolgen, um die Verkehrszunahme im nachgeordneten Netz zu reduzieren. Aktuell wird die südliche Rampe des Überführungsbauwerks im Zuge L235 saniert und der Lärmschutz an der Anschlussstelle komplettiert.
Bauabschnitte 4 und 4a
Der Bauabschnitt 4a in Niedersachsen ist rund 0,75 km lang, der 4. Bauabschnitt in Hamburg bzw. „A26 West“ umfasst rund 7,95 km. Die Trasse liegt in Niedersachsen am nördlichen Rand des europäischen Vogelschutzgebietes „Moore bei Buxtehude“, in Hamburg weitestgehend nördlich des europäischen Vogelschutzgebietes „Moorgürtel“.
Die DEGES ist mit der Projektrealisierung beauftragt. In Anbetracht des gering tragfähigen Baugrunds ist im Trassenbereich die Erstellung eines Vorbelastungsdammes geplant. Diesbezüglich werden die überschüssigen Sandmassen aus der Vorbelastung des 2. und 3. Bauabschnittes der A26 verwendet.
Planungsabschnitte 5a und 5b
Die Planungsabschnitte 5a/ 5b der A26 bilden die Verbindung zwischen dem geplanten Autobahnkreuz A20/ A26 „Kehdingen“ bei Drochtersen mit der AS Stade-Ost im 1. Bauabschnitt der A26. Beide Planungsabschnitte sind Teil des Gesamtprojektes „Küstenautobahn“ in Niedersachsen.
Der Planungsabschnitt 5a beinhaltet die AS Stade-Nord an der L111 und umfasst rund 10,1 km. Der Planungsabschnitt 5b ist rund 5,7 km lang und verläuft von der geplanten AS Stade-Nord bis zur AS Stade-Ost. Die Teilung des 5. Planungsabschnittes in die Teilabschnitte 5a und 5b erfolgte u.a. in Anbetracht der geplanten Verlegung des Industriegleises in Stade. Für beide Teilabschnitte laufen Planfeststellungsverfahren.