In Planung

Stadttunnel Freiburg

Mitten in der Stadt Freiburg plant die Autobahn GmbH die A860 mit dem Stadttunnel Freiburg. Die Verkehrsbelastung auf der heutigen Ortsdurchfahrt könnte mit diesem Projekt erheblich reduziert werden. Etwa zwei Drittel des Gesamtverkehrs (Pkw + Lkw) und mindestens 75 Prozent des Lkw-Verkehrs könnten sich in den Tunnel verlagern.

Daten & Fakten

Planungsstand: in Planung

Vorhabensträger: Bund

Projekt: Neubau von zwei Tunnelröhren

Baulänge: 1,8 km

Breite je Röhre: geschlossene Bauweise: ca. 10,75 m, offenen Bauweise: 9,5 m 

Projektverantwortung: Niederlassung Südwest, Außenstelle Freiburg

Projektbeschreibung

Das geplante Tunnelbauwerk des Stadttunnels Freiburg beginnt im Westen der heutigen B31a in Freiburg auf Höhe des Faulerbads zwischen der Bahnhofsachse und Kronenbrücke. Am östlichen Ende schließt der Stadttunnel direkt an den bestehenden Schützenalleetunnel auf Höhe des Ganterareals an. Mit der Verlängerung des etwa 1,8 km langen neuen Straßentunnels, kann ein großer Teil des heutigen Kfz-Verkehrs auf dem innerstädtischen Abschnitt der B31 zukünftig unter die Erde verlagert werden. Für Planung und Bau der Tunnelbauwerke samt Rampen ist die Autobahn GmbH des Bundes zuständig.

Durch das deutlich geringere Verkehrsaufkommen an der Oberfläche kann dort die notwendige Verkehrsfläche reduziert werden. Es ergeben sich Gestaltungsspielräume für diesen wichtigen Bereich der Freiburger Innenstadt. Der Stadttunnel ermöglicht Freiburg die einmalige Chance, dass anstatt eines endlosen Verkehrsbandes die Bereiche entlang der Dreisam attraktiv gestaltet und von den Menschen genutzt werden können. Aktuelle Planungen der Stadt Freiburg zur Oberfläche finden Sie hier

Visualisierung des Projekts

Planungsgeschichte

2021 ging das Projekt an die Autobahn GmbH des Bundes über. Der Vorentwurf wird seither dort bearbeitet. Zu den Planungen für den Vorentwurf gehören unter anderem:

  • Planung des Bauablaufs
  • Schalltechnische Berechnungen für den Bau- und den Endzustand
  • Planung der Leitungsverlegungen für die Schaffung der Baufreiheit für die Baugruben im Bereich der Portale West und des Ganterknotens
  • Erstellung eines Verkehrslenkungskonzepts für die Bauzeit
  • Konzept für Baulogistik und Massenbewegungen
  • Gutachten bzgl. der technischen Ausrüstung (zum Beispiel Gutachten zur Tunnellüftung, Gutachten zur Immission der Luftschadstoffe, etc.)
  • Umlegung und Wiederherstellung der Trasse der Stadtbahnlinie
  • Landschaftspflegerische Begleitplanung/ Umweltverträglichkeitsprüfung.

Umweltbelange

Der zukünftige Stadttunnel führt durch einen dicht besiedelten Stadtraum, wo viele Menschen leben oder ihre Freizeit verbringen. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich auch die historische Altstadt von Freiburg. Im Gebiet gibt es zahlreiche denkmalgeschützte Bauten und es fließt die Dreisam, die für viele ein Ort der Erholung ist und eine wichtige stadtklimatische Funktion übernimmt. Auch gibt es dort ökologisch wertvolle Grundwasservorkommen.  Das Planungsgebiet im Bereich des Stadttunnel Freiburgs wird deshalb auch hinsichtlich der Umweltbelange eingehend untersucht.

Im Zuge der Entwurfsplanung wird für den Bau der A860 Stadttunnel Freiburg ein Bericht zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP-Bericht) gemäß §16 UVPG erstellt. Aufgabe des UVP-Berichtes ist es, die voraussichtlichen Umweltauswirkungen der geplanten Maßnahme textlich sowie kartografisch zu ermitteln, zu beschreiben und zu bewerten. Dieser wurde von der Autobahn GmbH des Bundes 2023 beauftragt.

Folgende Gutachten und Fachbeiträge sind neben dem UVP-Bericht in Bearbeitung

  • Biotoptypenkartierung und Landschaftspflegerischer Begleitplan
  • Faunistische Kartierungen, Mooskartierung, Artenschutzbeitrag und Natura 2000-Vorprüfungen
  • Fachbeitrag Klima
  • Fachbeitrag Wasserrahmenrichtlinie 

Verkehrsuntersuchung

Im Vorfeld des geplanten Stadttunnels Freiburg hat die Autobahn GmbH eine Verkehrsuntersuchung durchführen lassen, um zu klären, wie sich der Verkehr in Freiburg bis 2040 entwickelt und welche Auswirkungen ein Stadttunnel auf den innerstädtischen Verkehr hätte. Dazu wurden umfangreiche Verkehrserhebungen durchgeführt und Verkehrsmodelle mit unterschiedlichen Planszenarien erstellt. Die Verkehrsuntersuchung zum Stadttunnel Freiburg beantwortet, vereinfacht gesagt, die Fragen, wie viele Autos durch einen Tunnel fahren würden und wie dadurch die innerstädtischen Straßen entlastet werden könnten.

Die Verkehrsuntersuchung konnte bestätigen, dass der Verkehr auf der heutigen B31 Achse auch zukünftig sehr hoch sein wird und dass ein Großteil des Verkehrs in den Stadttunnel verlagert werden könnte. Damit könnten der Verkehrsfluss und die Verkehrssicherheit verbessert werden.

Für eine grundlegende Bewertung des Stadttunnels ist aber letztlich gar nicht entscheidend, ob der Verkehr insgesamt zu- oder abnimmt. Viel wichtiger ist, dass grob zwei Drittel des Gesamtverkehrs und sogar mehr als drei Viertel des Lkw-Verkehrs in den Tunnel verlagert werden können. Somit können mit dem Stadttunnel die Innenstadt von Freiburg vom Durchgangsverkehr entlastet werden und städtebauliche Potenziale für die Stadt Freiburg entstehen.

Dokumente zur Verkehrsuntersuchung

Die Verkehrsuntersuchung zum Projekt A860 – Stadttunnel Freiburg

Fragen und Antworten zum Projekt Stadttunnel Freiburg

Welche Vorteile bietet der Stadttunnel?

  • Er entlastet den oberirdischen Verkehr zwischen Kronenbrücke und Ganterbrauerei.
  • Er reduziert Lärm, Abgase, Erschütterungen und Unfallgefahren.
  • Er bietet städtebauliche Entwicklungsmöglichkeiten.
  • Er verbessert den Naherholungsraum an der Dreisam.

Wo befindet sich der Stadttunnel Freiburg?

Kurz gesagt wird genau der Bereich auf 1,8 Kilometern untertunnelt, in dem es heute auf der B31a innerhalb Freiburgs Ampeln gibt. Dabei beginnt das Tunnelbauwerk im Westen der heutigen B31 a auf Höhe des Faulerbads zwischen der Bahnhofsachse und der Kronenbrücke. Am östlichen Ende schließt der Stadttunnel direkt an den bestehenden Schützenalleetunnel auf Höhe des Ganterareals an. Ohne zwischendurch an die Oberfläche zu gelangen, können VerkehrsteilnehmerInnen später also vom Stadttunnel in den bestehenden Schützenalleetunnel durchfahren.

Warum ist die derzeitige Planungsvariante aus Sicht der Planer die beste Lösung?

  • Die Verkehrsbündelung kann auf der heutigen West-Ost-Achse beibehalten werden.
  • Das Straßennetz in der Umgebung kann wie bisher mit dem neuen Anschluss verknüpft werden.
  • Der Verkehr verlagert sich dadurch nicht in die anliegenden Wohnquartiere.
  • Die Eingriffe in die bestehende Gebäudesubstanz sind dabei am geringsten.
  • Die nördliche Ausfahrt aus dem Schützenalleetunnel wird durch diese Variante verbessert.
  • Ein durchgehender eigener Gleiskörper (VAG) bleibt bestehen.
  • Es gibt je eine Ein- und Ausfahrt für jede Fahrtrichtung.
  • Die südliche Zufahrt erfolgt über die Schwarzwaldstraße.
  • Auf der Nordseite der Schwarzwaldstraße müssen einzelne Gebäude gegen Setzungen gesichert werden.
  • Die Gebäude in der Schwarzwaldstraße und der Schützenallee bleiben mit Ausnahme des Dreikönighauses erhalten.

Was ist ein „Vollanschluss“?

Bei einem Vollanschluss gibt es in beiden Richtungen je eine Ein- und eine Ausfahrt.

Man kann also am Ganterknoten in den Tunnel in beiden Fahrtrichtungen sowohl ein- als auch ausfahren.

Der Stadttunnel wird auf diese Weise optimal an das oberirdische Straßennetz der Stadt Freiburg angeschlossen, da alle Fahrbeziehungen möglich sind. Durch einen Vollanschluss wird der Tunnel optimal ausgelastet und man erhält außerdem die größtmögliche Entlastung der Freiburger Bürgerinnen und Bürger an der Oberfläche in Bezug auf Verkehr, Lärm, Luftschadstoffe etc.

Durch die Anlage des Vollanschlusses würden sich grob 10.000 Kfz/24h mehr vom innerstädtischen Netz in den Stadttunnel verlagern.

Dokumente

Dokumentation Arbeitsgruppe Ganterknoten 23-12-05
Dokumentation Arbeitsgruppe Westportal 23-12-04
Bericht Arbeitsgruppe Oberflächenplanung 23-11-09
Bericht Arbeitsgruppe Oberflächenplanung (barrierefrei) 23-11-09
Bericht Arbeitsgruppe Oberflächenplanung 23-06-26
Bericht Arbeitsgruppe Oberflächenplanung (barrierefrei) 23-06-26
Übersichtsplan Stadttunnel Freiburg (Stand 23-01-19)
Grafik Ablauf der Planung (Stand 23-01-19)
Präsentation Infoveranstaltung 22-12-08
Verkehrsuntersuchung Bericht 22-09-09
Verkehrsuntersuchung Anlagen 22-09-09

Arbeitsgruppen Westportal und Ganterknoten im Dezember 2023

Am 4. und 5.12.2023 fanden im Rathaus im Stühlinger die Arbeitsgruppen Westportal und Ganterknoten statt. Informiert wurde von der Autobahn GmbH des Bundes zum Stand der Planungen in diesen Bereichen. Ziel der Veranstaltungen war den Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern nach einer langen Pause wieder aufzunehmen. Interessierte Bürgerinnen und Bürger aus dem Umfeld konnten sich über die Planungen ausführlich informieren.

Hier finden Sie die Dokumentationen als PDF:

Dokumentation Arbeitsgruppe Westportal
Dokumentation Arbeitsgruppe Ganterknoten

Arbeitsgruppe Oberflächenplanung: Präsentation der Ergebnisse am 09.11.2023

Erste Ergebnisse zur künftigen Oberfläche entlang der Dreisam sind da. Die Fachbüros haben sie der Arbeitsgruppe (AG) Oberflächenplanung am 9. November 2023 vorgestellt. Die Studie der Büros zeigt beispielhafte Lösungen für den freiwerdenden Stadtraum an der Oberfläche auf, bevor in den kommenden Jahren ein städtebaulicher Wettbewerb folgen kann. Das Potenzial ist groß: An der Dreisam könnten neue Promenaden und parkähnliche Flächen direkt neben der Innenstadt entstehen. Die planerischen Lösungsvorschläge sind mit fachlich geprüften Verkehrsführungsvarianten verbunden. In der Arbeitsgruppe wurden diese Vorschläge den Teilnehmenden präsentiert und erläutert, wie die Hinweise und Diskussionen aus der Arbeitsgruppen-Sitzung im Juni 23 in die Ergebnisse eingeflossen sind. Eingeladen waren alle Mitglieder der AG, die am vorigen Termin teilgenommen hatten. Diese Arbeitsgruppe wird von der Stadt Freiburg organisiert.

 

 

Hier finden Sie den Bericht zur Arbeitsgruppe Oberflächenplanung am 09.11.23

Bericht Arbeitsgruppe Oberflächenplanung 23-11-09
Bericht Arbeitsgruppe Oberflächenplanung (barrierefrei) 23-11-09

Intensiver Austausch in der Arbeitsgruppe Oberflächenplanung am 26.06.2023

Wie kann die Oberfläche entlang der Dreisam neu gestaltet werden, wenn der Stadttunnel fertig ist? Dazu erstellen Fachbüros derzeit eine Studie. Ein Zwischenstand dieser Arbeiten wurde Ende Juni in der Arbeitsgruppe Oberflächenplanung vorgestellt und diskutiert. Die Anmerkungen und Meinungen der Gruppe waren dabei vielfältig und sehr konstruktiv. Das Themenspektrum reichte von der Radverkehrsführung entlang der Dreisam, der Schaffung eines neuen offenen Raums für alle, bis zum Schutz und der Nutzung der Dreisam.

Mit diesen Anmerkungen kann die freiraumplanerische und städtebauliche Konzeptstudie nun weiterbearbeitet und voraussichtlich gegen Ende des Jahres fertiggestellt werden. Die Ergebnisse werden in einer aufbauenden Arbeitsgruppe nochmals mit den Bürgerinnen und Bürgern ausgetauscht und abschließend auch veröffentlicht. Die Studie wird beispielhafte Lösungen für die neuen Flächen an der Oberfläche aufzeigen, bevor in den kommenden Jahren ein städtebaulicher Wettbewerb folgen kann. Die Lösungsvorschläge sind mit fachlich geprüften Verkehrsführungsvarianten verbunden.

Die Besetzung der Arbeitsgruppe Oberflächenplanung wurde aufgrund der längeren Zeitspanne seit der letzten Sitzung neu gemischt. Während ein Teil der bereits teilgenommenen Bürgerinnen und Bürger Interesse an der weiteren Mitwirkung der Arbeitsgruppe bekundet hatte und sich weiterhin einbringt, erhielten auch zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger innerhalb des an den Tunnel grenzenden Stadtgebiets die Möglichkeit, an der Arbeitsgruppe teilzunehmen. Diese Arbeitsgruppe wird von der Stadt Freiburg organisiert.

Hier finden Sie den Bericht zur Arbeitsgruppe Oberflächenplanung am 26.06.23

Bericht Arbeitsgruppe Oberflächenplanung 23-06-26
Bericht Arbeitsgruppe Oberflächenplanung (barrierefrei) 23-06-26

Verkehrsuntersuchung A860 Stadttunnel Freiburg (20.10.22)

Die Verkehrsuntersuchung A860 Stadttunnel Freiburg liegt vor und kann eingesehen werden (Link s.u.). Das komplexe Gutachten zeigt, dass 75 % des Schwerlastverkehrs verlagert werden könnte. Es wurde im Dezember in einer öffentlichen Veranstaltung vorgestellt. und außerdem gibt es dazu ein Erklärvideo.

Verkehrsuntersuchung Bericht
Verkehrsuntersuchung Anlagen

Video „Die Verkehrsuntersuchung zum Projekt A860 – Stadttunnel Freiburg“

Ansprechpartner

Petra Hentschel

Pressesprecherin Südwest

Telefon
+49711-34250-120

Die Autobahn GmbH des Bundes

Niederlassung: Südwest
Augsburger Straße 748  
70329 Stuttgart

Denis Schuster

Referent für Bürgerdialog

Die Autobahn GmbH des Bundes

Niederlassung: Südwest
Augsburger Straße 748  
70329 Stuttgart