Ausbau des Autobahnkreuzes Dortmund/Unna
Projektbeschreibung
Im Zuge des sechsstreifigen Ausbaus der A44 sowie des Ausbaus der B1 in Dortmund zur A40 durch die DEGES* baut die Autobahn Westfalen das Autobahnkreuz Dortmund/Unna zu einem leistungsstarken Verkehrsknoten aus. Dieses verbindet die in Nord-Süd-Richtung immens wichtige A1 mit der A44 vom östlichen Ruhrgebiet bis nach Nordhessen.
Derzeit kommt es im Autobahnkreuz Dortmund/Unna aufgrund der starken Verkehrsbelastung und der klassischen Kleeblatt-Bauweise immer wieder zu Stau und stockendem Verkehr. Insbesondere die Verflechtungsbereiche zwischen den Rampen (Parallelspuren) sind am Rande ihrer Leistungsfähigkeit. Dies soll durch veränderte Verkehrsbeziehungen mit nur noch zwei Kreisfahrten und dafür zwei sogenannten Überfliegern deutlich verbessert werden.
Nach dem Umbau bekommt das Autobahnkreuz Dortmund/Unna zwei Überflieger:
- Die Verbindung von der A44 aus Kassel kommend auf die A1 in Fahrtrichtung Köln
- Die Verbindung von der B1 (der neuen A40) aus Dortmund kommend auf die A1 in Fahrtrichtung Bremen
Durch die beiden Überflieger fallen die beiden Kreisfahrten im Nordwesten und Südosten weg. Der Vorteil dabei ist, dass jede der vier Verbindungen nun ihre eigene Verkehrsbeziehung hat und sich Verkehrsteilnehmer nicht mehr auf den Parallelspuren begegnen und kreuzen müssen. Außerdem muss auf einem Überflieger nicht so stark abgebremst werden wie auf einer Kreisfahrt. Beides verbessert den Verkehrsfluss im Kreuz Dortmund/Unna erheblich. Zusätzlich werden auf einer Länge von circa drei Kilometern die Ein- bzw. Ausfädelungsstreifen angepasst.
In direkter Nähe des Kreuzes müssen auch mehrere Talbrücken erneuert werden. Dies sind die Ersatzneubauten der Liedbachtalbrücke auf der A1 direkt südlich des Autobahnkreuzes sowie der Talbrücke Massener Heide auf der B1 bzw. der zukünftigen A40 westlich des Kreuzes Dortmund/Unna. Diese Maßnahmen müssen während der Bauzeit des Kreuzes erfolgen.
Außerdem bekommt die neue A40 zwischen Dortmund und dem Autobahnkreuz Dortmund/Unna eine neue Anschlussstelle, die derzeit unter dem Arbeitstitel "Oelpfad" geführt wird. Über diese Anschlussstelle wird künftig die Verkehrsbeziehung zwischen Dortmund und Unna abgewickelt.
Die Autobahn Westfalen verbessert mit dem Neubau des Autobahnkreuzes Dortmund/Unna auch den Lärmschutz für die Anwohner. Unter anderem wird auf der Nordseite der A44 direkt östlich des Autobahnkreuzes ein bis zu 15 Meter hoher Lärmschutzwall am Kastanienhof, der in unmittelbare Nähe zum Kreuz bis zum Übergang zur A1 liegt, durch eine zusätzliche, bis zu fünf Meter hohe Lärmschutzwand ergänzt. Damit verbessert sich der Lärmschutz für die Anwohner in den angrenzenden Wohngebieten erheblich.
Historie
Eine Ruhrtangente Kamen – Leverkusen war bereits in den 1930er Jahren geplant. Erste Bauarbeiten im Bereich Unna fanden schon vor den Zweiten Weltkrieg statt.
Nachdem die Arbeiten nach dem Krieg wieder aufgenommen worden waren, wurde der erste Bauabschnitt der A1 von der heutigen Anschlussstelle Kamen-Zentrum bis zu einer provisorischen Anbindung an die B1 bei Unna-Massen am 20. Juli 1957 eröffnet. Im Dezember 1960 folgte die Verknüpfung mit der B1 als vollwertige Anschlussstelle. Diese Anschlusstelle Unna/Dortmund war als Kleeblatt ausgeführt (Massener Kreuz) und bildete das östliche Ende des Ruhrschnellweges. Die Freigabe der Strecke nach Süden bis zur Anschlussstelle Hagen-Ost erfolgte im August 1961. Damit war die Ruhrtangente komplett.
Da die B1 östlich der Anschlusstelle Unna/Dortmund in das Stadtgebiet Unna führte, musste für die neue Autobahn nach Kassel eine neue Trasse südlich des Stadtgebietes Unna gefunden werden und auch die Verknüpfung mit der A1 (damals A11) neu errichtet werden. So wurde am 3. November 1972 das neue Autobahnkreuz Dortmund/Unna gemeinsam mit der A44 (damals A16) bis zur Anschlussstelle Soest-Ost eröffnet. Westlich des Kreuzes geht die neue Straße in die bestehende B1 über. Das Massener Kreuz wurde in diesem Zuge zurückgebaut zu der heutigen Anschlusstelle Unna. An diesem Tag wurden ebenfalls die kurzen Anschlussstrecken an der Anschlusstelle Unna-Ost freigegeben, die jahrelang als kurze Autobahn A443 gewidmet waren.
Der sechsspurige Ausbau der A1 nördlich des Kreuzes erfolgte Ende der 1970er Jahre, der Ausbau südlich bis zur Rastanlage Lichtenbusch Anfang der 1980er Jahre.
Chronologie
Start der vorbereitenden Maßnahmen war im April 2022. Hier begannen Vorarbeiten für den Abriss und anschließenden Neubau der drei Brückenbauwerke „Büddenberg“, „Hansastraße“ und „Königsborner Straße“ nördlich des Kreuzes im Zuge der A1. Hierfür wurde unter anderem eine provisorische Spur in Richtung Bremen an die bestehende Autobahn angebaut.
Der Abriss ist in Fahrtrichtung Köln ist Mitte 2023 erfolgt. Seitdem läuft der Neubau, während der gesamte Verkehr auf drei Fahrspuren pro Richtung auf der zuvor verbreiterten Richtungsfahrbahn Bremen liegt.
Im Verlauf des Jahres 2024 wird der Verkehr dann auf die Fahrbahn in Richtung Köln umgelegt, um die Teilbauwerke der Brücken in Fahrtrichtung Bremen abzureißen und anschließend neu zu bauen.
Der Abriss der Brücke Hertinger Straße über die A44 ist bereits erfolgt und der anschließende Neubau fertiggestellt worden. Zudem wurden bereits zahlreiche Lärmschutzmaßnahmen rund um das Kreuz realisiert. Weitere Brücken über die A44 werden ab 2025 abgerissen und neu gebaut.
Ansprechpartner
Mirko Heuping
Kommunikation Zentrale Hamm
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