A3: 6-streifiger Ausbau zwischen AK Regensburg und AS Rosenhof

Infrastrukturprojekt nach 6 Jahren Bauzeit fertiggestellt


Infrastrukturprojekt nach 6 Jahren Bauzeit fertiggestellt

Seit Sonntagabend, 20. Oktober 2024, 20:20 Uhr, rollt der Verkehr auf der A 3 zwischen dem Autobahnkreuz Regensburg und der Anschlussstelle Rosenhof erstmals durchgehend auf dem neuen Lärmschutzbelag. Im für den sechsstreifigen Ausbau der A 3 bei Regensburg finalen Bauabschnitt wurden seit dem Abend des 18. Oktober 2024 auf der Richtungsfahrbahn Nürnberg zwischen der Anschlussstelle Regensburg-Burgweinting und dem Autobahnkreuz Regensburg nochmals rund 7.500 Tonnen dieses offenporigen Asphalts eingebaut. Die mit den Arbeiten verbundenen Verkehrseinschränkungen und die Teilsperrung der Anschlussstelle Regensburg-Universität sind aufgehoben. In den nächsten Wochen werden noch Restarbeiten umgesetzt – im Wesentlichen ist der sechsstreifige Ausbau der A 3 zwischen dem Autobahnkreuz Regensburg und der Anschlussstelle Rosenhof heute abgeschlossen worden.

Welche Bedeutung hat der Lärmschutzbelag und wie funktioniert er?

Der Lärmschutzbelag zählt zu den umfangreichen Lärmschutzmaßnahmen, die im Zuge des sechsstreifigen Ausbaus der A 3 zwischen dem Autobahnkreuz Regensburg und der Anschlussstelle Rosenhof seit 2018 umgesetzt wurden. Sie sind im Planfeststellungsbeschluss für das Projekt festgeschrieben. Um die Grenzwerte auch für den prognostizierten, künftigen Verkehr einzuhalten, wurden auf rund 19 Kilometern Gesamtlänge bis zu 14 Meter hohe Lärmschutzwände, Lärmschutzwälle und sogenannte Wall-/Wall-Kombinationen errichtet sowie auf über 400.000 mGesamtfläche der gegenüber herkömmlichem Asphalt kostenintensivere Lärmschutzbelag auf den Fahrbahnen eingebaut. Im östlichen Ausbauabschnitt, zwischen den Anschlussstellen Regensburg-Ost und Rosenhof wurde der Lärmschutzbelag im Jahr 2021 eingebaut. Im westlichen Abschnitt zwischen dem Autobahnkreuz Regensburg und der Anschlussstelle Regensburg-Ost wurde der finale Einbau des Lärmschutzbelags heuer innerhalb von vier Wochenenden im September und Oktober umgesetzt.

Fährt ein Fahrzeug auf herkömmlichem Asphalt, wird die Luft zwischen Reifen und Fahrbahn zusammengepresst und entweicht zischend zur Seite. So entsteht Verkehrslärm. Der Lärmschutzbelag ist ein sogenannter offenporiger Asphalt. Bei diesem Belag wird die Luft über die Poren nach unten abgeleitet, wo sie sich im Hohlraumgeflecht verteilt – ohne Zischen.

Weshalb wurde die A 3 zwischen dem Autobahnkreuz Regensburg und der Anschlussstelle Rosenhof ausgebaut?

Die A 3 ist eine der wichtigsten deutschen Autobahnen und nach der A 7 die zweitlängste Autobahn Deutschlands. Sie verknüpft das Rhein-Main-Gebiet mit Österreich und Südosteuropa. Überdies ist die A 3 eine bedeutende Lebensader Regensburgs: Handel und Gewerbe, Industriebetriebe, Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen befinden sich beidseits der Autobahn. Die bisher vierstreifige A 3 wird multifunktional genutzt: einerseits für den regionalen und kommunalen Verkehr, andererseits für den Reise- und Fernverkehr. 2010 zählte man im Abschnitt zwischen dem Autobahnkreuz Regensburg und der Anschlussstelle Regensburg-Universität durchschnittlich rund 67.000 Fahrzeuge pro Tag. Laut Verkehrsprognose wird diese Zahl bis 2030 auf 82.000 Fahrzeuge ansteigen. Im Urlaubsreiseverkehr erreicht die Autobahn Spitzenwerte mit nahezu 100.000 Fahrzeugen pro Tag. Der Anteil des Schwerlastverkehrs (leichte und schwere Lkw) am Gesamtverkehr liegt mit rund 20 Prozent über dem bayerischen Durchschnitt (15 Prozent). 

Vor diesem Hintergrund ist der sechsstreifige Ausbau der A 3 bei Regensburg im Jahr 2016 in den Bundesverkehrswegeplan 2030 aufgenommen worden, kategorisiert als „vordringlicher Bedarf – Engpassbeseitigung“. Der Bundesverkehrswegeplan 2030 ist Teil des Ausbaugesetzes für Bundesfernstraßen und wurde im Dezember 2016 vom Deutschen Bundestag beschlossen.

Was wurde gebaut?

Zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse wurde die A 3 zwischen dem Autobahnkreuz Regensburg und der Anschlussstelle Rosenhof auf einer Länge von knapp 15 Kilometern von vier auf sechs Fahrstreifen erweitert. Hierfür mussten insgesamt 16 Brücken neu gebaut werden, darunter die knapp 200 Meter lange Brücke über 23 Gleise der Deutschen Bahn in Regensburg-Burgweinting. Auch ohne die Erweiterung hätte dieser Autobahnabschnitt grundhaft erneuert werden müssen.

Wann wurde mit dem Bau begonnen?

Nach der offiziellen Baufreigabe durch den damaligen Bundesminister für Verkehr Alexander Dobrindt liefen ab Herbst 2017 erste bauvorbereitende Maßnahmen an. Die Bauarbeiten begannen im Februar 2018. Am Freitag, den 13. April 2018, folgte der Erste Spatenstich, u.a. mit Andreas Scheuer, damaliger Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur und Ilse Aigner, damalige Bayerische Staatsministerin für Wohnen, Bau und Verkehr. 

Wie wurde gebaut?

Mit Rücksicht auf den Verkehr in der Region Regensburg wurden nicht alle 16 Über- und Unterführungen gleichzeitig zurückgebaut und erneuert, sondern schrittweise nach einem abgestimmten Konzept. So blieben stets Umleitungen über benachbarte Brücken möglich. 

Parallel dazu erfolgte abschnittsweise der Streckenbau mit der Erweiterung der beiden Fahrbahnen. Das Baukonzept machte es möglich, während der gesamten Bauzeit zwei durchgehende Fahrstreifen in beide Fahrtrichtungen aufrechtzuerhalten. Waren beispielsweise für Abbrucharbeiten Vollsperrungen der A 3 notwendig, wurden diese in die verkehrsärmere Zeit an Wochenenden gelegt.

Warum wurde sechs Jahre gebaut?

Die A 3 wurde im laufenden Betrieb etappenweise ausgebaut – unter Berücksichtigung vieler, anspruchsvoller Aspekte. So mussten allein an 150 Stellen die A 3 unterquerende Versorgungsleitungen für Wasser, Energie und Gas verlegt werden. 

Die hohe Komplexität des Projekts erforderte viel Geduld, auch seitens der Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer. Einerseits weil die A 3 bereits vor Beginn des Ausbaus regelmäßig überlastet war. Andererseits weil der für die Bauarbeiten notwendige Platz durch die räumliche Nähe zur Stadt Regensburg und den Umlandgemeinden eingeschränkt war und keine leistungsfähigen Umleitungsstrecken für die A 3 existieren. 
Der vorhandene Platz musste zielführend aufgeteilt werden zwischen dem Autobahnverkehr und den Baustellenbereichen. Beim Bau der Bahnbrücke Burgweinting musste zudem große Rücksicht auf den Schienenverkehr genommen werden.

Was kostet das Projekt?

Die erste Kostenfortschreibung aus dem Jahr 2017 sah 230 Millionen Euro für alle Maßnahmen außer dem Ersatzneubau der Bahnbrücke Burgweinting vor. Zum Projektende am 20. Oktober 2024 liegen die Kosten bei den in der zweiten Kostenfortschreibung (Oktober 2020) prognostizierten rund 290 Millionen Euro. 

Die Kosten für den Ersatzneubau der Bahnbrücke Burgweinting liegen nach einer Kostenanpassung im September 2024 mit rund 68 Millionen Euro knapp 4 Millionen Euro über der zweiten Kostenfortschreibung vom Oktober 2020.

Danke für sechs Jahre Geduld

Die Autobahn Südbayern dankt allen internen und externen Projektbeteiligten, Partnern, Behörden und kommunalen Verwaltungen für den gemeinsamen Kraftakt, dieses komplexe Infrastrukturprojekt im Zeitplan umzusetzen. Sie dankt der Wirtschaft und den Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern für das Verständnis für die längeren Fahrzeiten und Verkehrseinschränkungen seit 2018. 

Nicht zuletzt gilt der Dank den Anwohnerinnen und Anwohnern der einzelnen Bauabschnitte für deren teils mehrere Jahre lang anhaltende Geduld gegenüber den Belastungen durch die teils massiven Baumaßnahmen im direkten Wohnumfeld.

 

Kontakt:

Die Autobahn GmbH des Bundes – Niederlassung Südbayern – Pressestelle
Tel: 089/54552-3308 | Mail: presse.suedbayern@autobahn.de

 

Informationen zum A 3-Ausbau bei Regensburg finden Sie auf der Projektwebseite www.a3-regensburg.de 
Informationen zur aktuellen Verkehrslage auf den Autobahnen finden Sie im Internet unter www.bayerninfo.de 

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Josef Seebacher

Leiter Kommunikation Südbayern

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