A1: Zwischenprüfergebnis Schäden am Tragwerk liegen vor - Norderelbbrücke wird bis auf weiteres für Schwerlastverkehr wieder freigegeben.

Nachprüfung der Schadensbilder am Tragwerk abgeschlossen. • GST-Transporte bis auf weiteres wieder möglich. • Einbau eines zusätzlichen Brückenprüfungsstegs unter der Brücke für engmaschiges Monitoring • Enges Monitoring des Tragwerks • Finale Prüfergebnisse der Hauptprüfung im Herbst erwartet.


In der letzten Juliwoche und ersten Augustwoche 2024 wurde die Norderelbbrücke im Rahmen einer Hauptuntersuchung geprüft. Im Zuge der noch bis Herbst 2024 laufenden Auswertung der Prüfergebnisse, wurden kurzfristig - aufgrund von Schadstellen im Tragwerk der Norderelbbrücke - am 11.9.2024 die Norderelbbrücke für Schwerlasttransporte gesperrt. 

Am 12. und 13. 9. wurden die entsprechenden Schadstellen freigelegt, eingehender untersucht und vermessen. So wurden korrodiertes Material und der Korrosionsschutz abgetragen. Mittels Magnetpulverprüfung wurden feine Risse zwischen Schweißnaht und Material sichtbar. Diese wurden einzeln bewertet. Ebenso wurde die Reststärke des Materials gemessen, weil die Stärke des Materials entscheidend für die Tragfähigkeit ist. Statiker, Schweißfachingenieure und Brückenbauspezialisten haben die Messergebnisse unter Hochdruck ausgewertet und die Auswirkungen auf die Statik bewertet. 

Festgestellt wurde, dass keiner der Risse im Bauteil komplett durchzieht, sondern es sich um eine begrenzte Rissbildungen, sog. Schweißnahtbindefehler, handelt. Zudem konnten keine relevanten Defizite der Stahldicke festgestellt werden. Nach Berechnungen und Auswertung der Prüfergebnisse, haben die Statiker und unabhängigen Experten entschieden, die Brücke für den Schwerlastverkehr bis auf Widerruf wieder freizugeben. Die Bearbeitung der Prüfergebnisse der Hauptuntersuchung wird nunmehr fortgesetzt. Ein finales Ergebnis mit entsprechenden Handlungsempfehlungen, erwartet die Niederlassung Nord noch im Herbst 2024.
 

Aufgrund der vorliegenden Auswertung der Messergebnisse von letzter Woche und der Expertise unabhängiger Statiker wurde noch vor Vorliegen des Endergebnisses der Hauptuntersuchung beschlossen:

  • Die Norderelbbrücke wird ab sofort engmaschig kontrolliert und gemonitort.
  • Für die Kontrollen wird unterhalb des Brückenkörpers ein zusätzlicher Steg gebaut, damit ohne verkehrliche Einschränkungen ein wiederkehrendes Prüfen der Tragwerkskonstruktion von unten möglich ist.
  • Die Pylone der Brücke werden ebenso engmaschig in kurzen Abständen geprüft. Verkehrliche Einschränkungen in beiden Fahrtrichtungen sind daher immer wieder zwingend erforderlich. Die Termine werden frühzeitig bekannt gegeben
  • Die Norderelbbrücke wird für den Schwerlastverkehr bis auf weiters wieder freigegeben.
  • Das Endergebnis der Hauptprüfung nebst Handlungsempfehlungen wird für Herbst 2024 erwartet.

 

Mit dem engmaschigen Monitoring der Norderelbbrücke kann kurzfristig reagiert werden, sofern weitere Veränderungen des Baukörpers festgestellt werden. Sollte sich der Bauwerkszustand verschlechtern oder weitere Schäden auftreten, die neu bewertet werden müssen, behält sich die Niederlassung vor, mit notwendigen verkehrlichen Einschränkungen zur Schonung der Brücke zu reagieren. Das oberste Ziel ist das Aufrechterhalten von Verkehrs- und Standsicherheit.


 Hintergrund:

Brückenbauwerke werden alle sechs Jahre einer Hauptprüfung und alle drei Jahre einer einfachen Prüfung unterzogen. Dabei wird das Bauwerk auf Schäden untersucht und diese mit den zuletzt aufgenommenen Schäden verglichen. Außerdem wird festgestellt, ob Instandsetzungs- oder verkehrslenkende Maßnahmen erforderlich sind.

Die Norderelbbrücke wurde in den 60er Jahren als vierstreifige Brücke errichtet. Aufgrund der stark angewachsenen Verkehrsmengen wurde in den 80er Jahren die Konstruktion verändert, um die beiden Standstreifen zu Fahrstreifen ummarkieren zu können. Seit 1986 stehen den Nutzer:innen in Summe sechs Fahrstreifen zur Verfügung, um die Verkehrsmengen abwickeln zu können. An der Norderelbbrücke liegt die Verkehrsbelastung derzeit bei täglich 136.000 KFZ mit einem Schwerlastanteil von rund 21% - Tendenz stark zunehmend. Für das Prognosejahr 2030 wird mit einer durchschnittlichen täglichen Verkehrsstärke von bis zu 160.000 Kfz und einem Schwerverkehrsanteil bis zu 27 % gerechnet. Um diese Verkehrsmengen bewältigen zu können, ist ein Ausbau der A1 zwischen dem AD HH-Südost (35) und der AS HH-Harburg (38), der Neubau der Norderelbbrücke und der Süderelbbrücken, sowie der Neubau des Autobahndreiecks (AD) Norderelbe zwingend erforderlich. Mit der Planung und Baudurchführung ist die DEGES seitens der Autobahn GmbH beauftragt.

 

Hinweis für GST: 

Informationen zu den aktuellen Durchfahrtsbreiten und mehr finden Sie unter autobahn.de – für Unternehmen – regionale Besonderheiten Nord.

 

Weitere Baustelleninformationen unter X (ehem. Twitter) Autobahn_Nord

Informationen zur Niederlassung Nord unter www.autobahn.de/ueber-uns

Veröffentlicht

Ansprechpartner

Veronika Boge

Pressesprecherin Hamburg & Nord-Niedersachsen

Telefon
+49 40 2351338141

Die Autobahn GmbH des Bundes

Niederlassung: Nord
Heidenkampsweg 96-98
20097 Hamburg