Tunnelwartung im Bereich der Niederlassung Nordbayern

Um das hohe Sicherheitsniveau zu gewährleisten, fanden in den vergangenen Wochen die turnusmäßigen Reinigungs- und Wartungsarbeiten im Tunnel Schwarzer Berg, der Einhausung Bayreuth sowie der Einhausung Goldbach/Hösbach statt.


Mindestens halbjährlich müssen die elektro- und sicherheitstechnischen Anlagen sowie die Tunnelröhren unserer Tunnel und Einhausungen gereinigt und einer Wartung unterzogen werden. Die Brandmeldeanlagen unterliegen sogar einer vierteljährlichen Prüffrist. Tunnel und Einhausungen stellen somit die Abschnitte mit den höchsten Sicherheitsanforderungen im Straßennetz dar.

Die Tunnelreinigung erstreckt sich von der Reinigung der Tunnelwände, des Fahrbahnbelags, der Tunneldeckenbeleuchtung bis hin zu den Notrufnischen und Fluchtwegtüren. Dies ist zum einen aus lichttechnischen und damit energetischen Gründen unerlässlich. Je verschmutzter ein Bereich ist, desto mehr Energie wird für die Beleuchtung benötigt. Andererseits müssen Fluchtwege und Notrufeinrichtungen im Ereignisfall sehr gut erkennbar sein und die Funktion der Detektions- und Messeinrichtungen darf nicht durch Verschmutzungen eingeschränkt werden. 

Bei der technischen Tunnelwartung werden die Anlagen zur Energieversorgung des Tunnels auf Herz und Nieren geprüft und Unregelmäßigkeiten bei Bedarf abgestellt. Die sicherheitstechnischen Anlagen werden technisch gewartet, Verschleißteile ausgetauscht und anschließend auf ihre Funktion überprüft.

Angefangen von der Tunnelsperreinrichtung am Tunnelportal über die Tunnelbeleuchtung an der Tunneldecke bis hin zu einem ausgeklügelten Videoüberwachungssystem und Lautsprecheranlagen ziehen sich die Gewerke durch den gesamten Tunnel und dessen Vorfelder. Geprüft werden auch die Verkehrsbeeinflussungs- und Brandmeldeanlagen, die Löschwasser- und Sichttrübemesseinrichtungen sowie die Ultraschallmesseinrichtungen zur Bestimmung der Luftströmungsgeschwindigkeit in der Tunnelröhre. Die Fluchtwege müssen gekennzeichnet und die Fluchttüren leicht benutzbar sein. Nicht zu vergessen sind die Strahlventilatoren an der Tunneldecke. Diese sind im Brandfall dafür zuständig, den Rauch und die Hitze vom Brandherd zu entfernen und den betroffenen Personen im Tunnel die Flucht in einen sicheren Bereich zu ermöglichen. Auch bei Verschlechterung der Luftqualität erfolgt durch die Strahlventilatoren ein Austausch der Luft in den Tunnel. Dies alles muss zuverlässig und störungsfrei funktionieren.

Aus diesem Grund wird zum Abschluss jeder technischen Tunnelwartung ein funktionaler Tunneltest mit mehreren verschiedenen Testdurchläufen durchgeführt. Hier wird ein Reaktionsvergleich des Tunnels, z.B. bei Auslösung eines Brandalarms, mit den technischen Vorgaben der Wirkmatrix vorgenommen. Festgestellte Abweichungen können so schnell behoben werden.

Gleichzeitig werden Bauwerksprüfungen sowie Einweisungen und Teilübungen der Einsatzkräfte so weit wie möglich in die Verkehrsphasen der Tunnelwartung integriert. Ziel dieser Maßnahmen ist es, den Eingriff in den Straßenverkehr so gering wie möglich zu halten. Aus diesem Grund müssen Tunnelwartungen gut vorbereitet und koordiniert werden, um gegenseitige Gefährdungen und Behinderungen auszuschließen.

Da sich die Instandhaltungsverfahren in jedem Tunnel aufgrund seiner Eigenschaften und der örtlichen Gegebenheiten unterscheiden, sind die Belange des Arbeits- und Gesundheitsschutzes besonders zu beachten und zwischen allen Beteiligten abzustimmen.