Pilotprojekt: Brückenbau im Hildener Autobahnkreuz in Modulbauweise

Geringe Bauzeit, weniger Staus, weniger Lärm und weniger CO2-Ausstoß: Die Niederlassung Rheinland der Autobahn GmbH des Bundes setzt jetzt bei einem Brückenbau im Autobahnkreuz Hilden auf eine neuartige Modulbauweise und nutzt ihn als Piloten für künftige Maßnahmen. Die Arbeiten beginnen in diesen Tagen. Die vier Teilbauwerke des Ersatzneubaus werden bis Mitte 2027 unter Erhalt aller Verkehrsbeziehungen (bei Tempo 80) hergestellt.


Hilden (Autobahn GmbH). Geringe Bauzeit, weniger Staus, weniger Lärm und weniger CO2-Ausstoß: Die Niederlassung Rheinland der Autobahn GmbH des Bundes setzt jetzt bei einem Brückenbau im Autobahnkreuz Hilden auf eine neuartige Modulbauweise und nutzt ihn als Piloten für künftige Maßnahmen. Die Arbeiten beginnen in diesen Tagen. Die vier Teilbauwerke des Ersatzneubaus werden bis Mitte 2027 unter Erhalt aller Verkehrsbeziehungen (bei Tempo 80) hergestellt. 

Bis zu 75.000  Fahrzeuge pro Tag

Das Brückenbauwerk „In den Birken“ befindet sich nördlich des Autobahnkreuzes (AK) Hilden auf dem Gebiet der Stadt Erkrath und der Stadt Hilden. Es überquert die Straße „Birken“, die während der kompletten Bauzeit gesperrt wird. Hierzu wird eine Umleitungsstrecke über die im Norden parallel verlaufende Max-Planck-Straße eingerichtet. Über das Bauwerk, das wiederum aus sieben Teilbauwerken besteht, werden die sechs Hauptfahrstreifen der A3 für die Fahrtrichtungen von und nach Oberhausen, sowie die Rampen zwischen A3 und A46 geführt. Die ältesten der sieben Teilbauwerke stammen aus dem Jahr 1936, die restlichen aus 1967. Zuletzt wurden 2006 Betoninstandsetzungsarbeiten durchgeführt. Das gesamte Bauwerk weist eine Restnutzungsdauer bis Ende 2026 auf. Der durchschnittliche Tagesverkehr auf der A3 im Bereich des AK Hilden beträgt in die nördliche Fahrtrichtung 63.700 Fahrzeuge pro Tag, in die südliche Richtung 64.400. In Spitzenzeiten werden 70.900 bzw. 75.350 Fahrzeuge gezählt.

Anlieferung “just in time”

„Bei diesem Projekt wird der Überbau mit direkt befahrbaren Modulplatten, also Fertigteilen, ohne Abdichtung ausgeführt. Die vorgespannten Modulplatten werden mit hochfestem, selbstverdichtetem Beton hergestellt. Durch die witterungsunabhängige Fertigung wird eine hohe Qualität und eine lange Nutzungsdauer sichergestellt“, schildert Birte Springer aus dem Team „Konstruktiver Ingenieurbau“. „Die Produktion der Platten erfolgt vorab bzw. parallel zu den Arbeiten auf der Baustelle. Damit werden die Arbeiten auf der Baustelle reduziert. Die Anlieferung erfolgt just in time für die jeweiligen Einbauabschnitte“, so die Projektleiterin. Bewährt hat sich die Modulbauweise nach dem Hochwasser an der Ahr, wo sie an vier Brücken eingesetzt wurde, um die dortige Infrastruktur schnellstmöglich wiederherzustellen. Springer: „Aber schon im Vorfeld der Bauarbeiten haben wir mächtig aufs Gaspedal gedrückt und alle Leistungen inkl. der Vorplanungen, Entwürfen und sämtlichen Vorleistungen zur schnellen Erlangung des Baurechts an einen Auftragnehmer vergeben. Wir nutzen die Maßnahme als Pilotprojekt, um Verbesserungspotentiale und zeitliche Einsparpotenziale zu entdecken. Wir wollen effizientere Handlungsstränge beim Ersatzneubau von Brücken erkennen und bei Prozessoptimierungen einfließen lassen.“

Bauzeit wird verkürzt

Dadurch und durch die Vorfertigung und die schnelle Montage wird die Bauzeit auf der Baustelle verkürzt und die Eingriffe in den Verkehr verringert, was Staus und Umweltbelastungen (CO2-Ausstoß) reduziert. Nach der Montage wird die Oberfläche im sogenannten Grinding-Verfahren geschliffen, um eine Lärmminderung und einen optimalen Fahrkomfort im Verkehr zu erzielen. 

Die Gesamtkosten für die Maßnahme liegen bei rund 18 Millionen Euro.

Ansprechpartner

Manuel Kölker

Pressesprecher

Die Autobahn GmbH des Bundes

Niederlassung: Rheinland
Willy Brandt-Platz 2
47805 Krefeld