Klimaschutz im Fokus: Der CO2-Fußabdruck und seine Bedeutung

Noch nicht am Ziel, aber auch nicht mehr am Anfang: Die Autobahn GmbH des Bundes ist weiter in Fahrtrichtung Klimaschutz unterwegs. Um das Ziel zu erreichen, in allen Bereichen bis 2045 zu 100% klimaneutral zu sein, wird auf CO2-neutrale Baustellen, klimaneutralen Strom, energieeffiziente Tunnel, alternative Antriebe u. v. m. gesetzt.


Für die Nachhaltigkeitsstrategie der Autobahn GmbH des Bundes bildet der „Corporate Carbon Footprint“ (ugs. CO2-Bilanz oder CO2-Fußabdruck) die messbare Grundlage zur Entwicklung von Reduktionsmaßnahmen. Er erfasst gemäß internationalem Standard – dem Greenhousegas-Protocol – alle Aktivitäten, die Kohlenstoff-Emissionen verursachen und unterteilt die Emissionsquellen in drei einzelne Bereiche, den sogenannten „Scopes“.


 Emissionen der Autobahn GmbH des Bundes

 

  • Scope 1: Direkte Emissionen
    Diese umfassen alle Emissionen aus Quellen, die sich im Besitz oder unter der Kontrolle der Autobahn GmbH des Bundes befinden, wie zum Beispiel firmeneigene Fahrzeuge und stationäre Verbrennungsanlagen, also Heizungen und Kühlungen. Im Jahr 2023 beliefen sich die Emissionen, die durch den Betrieb der Fahrzeugflotte entstanden sind, auf 48.632,10 Tonnen CO2e. Weitere Bereiche werden in den kommenden Jahren erhoben.
     
  • Scope 2: Indirekte Emissionen durch Energie
    Dazu zählen Emissionen aus zugekauftem Strom und externer Wärmeenergie. Hierfür liegen der Autobahn GmbH des Bundes noch keine vollständigen und durch einen Wirtschaftsprüfer validierten Daten vor, aber die betroffenen Bereiche arbeiten aktiv an der Datenerhebung und -validierung.
     
  • Scope 3: Andere indirekte Emissionen
    Diese betreffen alle Emissionen entlang der Wertschöpfungskette, wie beispielsweise Bauprojekte, die Emissionen durchs Pendeln zur Arbeit, Dienstreisen, die Beschaffung von Kapitalgüter, die Emissionen, die durch Lieferungen entstehen und die Emissionen des Verkehrs auf Autobahnen, sowie die Herstellung und der Transport von Brennstoffen. Im Jahr 2023 betrugen die Emissionen aus energie- und brennstoffbezogenen Aktivitäten 11.876,14 Tonnen CO2e, was nur einen kleinen Teil des geschätzt mehrere Millionen Tonnen CO2-Fußabdrucks im Scope 3 ausmacht. Die Erfassung der Scope 3 Emissionen ist ein sehr komplexer Vorgang. 


Definition des CO2-Fußabdrucks

„Ein CO2-Fußabdruck misst die Gesamtmenge an Treibhausgasemissionen, die direkt und indirekt durch eine Aktivität oder über den gesamten Lebenszyklus eines Produkts entstehen. Dies schließt nicht nur Kohlenstoffdioxid (CO2), sondern auch andere Treibhausgase wie Methan (CH4) und Lachgas (N2O) mit ein, welche in CO2-Äquivalente (CO2e) umgerechnet werden.“

Der Verbrauch von elektrischer und thermischer Energie ist ein wichtiger Aspekt, der die CO2-Bilanz der Autobahn GmbH des Bundes wesentlich beeinflusst. Diese ist für die Erfüllung der Kernaufgaben „Betrieb“ und „Verkehrsmanagement“ unerlässlich. Dazu gehören unter anderem die Straßen- und Tunnelbeleuchtung, die Tunnelklimatisierung sowie der Betrieb von Verwaltungsgebäuden und sonstigen Einrichtungen wie Autobahnmeistereien, Fernmeldemeistereien, Tunnelleitzentralen und Verkehrszentralen. Auch in punkto Bauprojekte geht es in großen Schritten Richtung Zukunft. Von der Planungsphase bis zur Umsetzung stehen Maßnahmen zur CO2-Reduktion und der schonende Umgang mit unseren Ressourcen im Fokus.


Der CO2-Fußabdruck von Bauprojekten

Die Emissionen, die bei Bauprojekten der Autobahn GmbH des Bundes entstehen, werden unter Scope 3 („Eingekaufte Güter und Dienstleistungen“) erfasst. Bauprojekte sind durch den Einsatz emissionsintensiver Maschinen, zahlreiche Transporte und die Verwendung von Baumaterialien wie Beton, Asphalt und Stahl mit einer vergleichsweise hohen THG-Bilanz verbunden. Diese erfasst die direkt und indirekt verursachten Treibhausgasemissionen.

Ein Großteil der Emissionen von Bauprojekten hängen mit dem Materialeinsatz zusammen. Diese entstehen entlang des gesamten Lebenszyklus durch Rohstoffgewinnung, Transporte, Aufbereitung, Einbau, Nutzung sowie Recycling oder Entsorgung. Zur Erhaltung und zum Ausbau der Infrastruktur führt die Autobahn GmbH des Bundes jährlich bundesweit eine Vielzahl von Bauprojekten an der Strecke oder mit unterschiedlichen Ingenieurbauwerken durch.

Um die mit den Bauprojekten verbundenen Scope 3 Emissionen zu reduzieren, strebt die Autobahn GmbH des Bundes eine enge Zusammenarbeit mit Partnern, Stakeholdern und Lieferanten an. Gemeinsam werden Strategien und Richtlinien entwickelt, die darauf abzielen, alle mit dem Bau, dem Betrieb, der Instandhaltung und der Erneuerung der Infrastruktur verbundenen Emissionen zu reduzieren. Ein zentraler Ansatzpunkt soll in Zukunft auch die Vergabe von Bauaufträgen sein.

Durch den Einsatz digitaler Lösungen können diese Bauprojekte künftig hinsichtlich ihrer Umweltauswirkungen noch besser bewertet werden, wobei der zusätzliche Planungsaufwand minimal ist. Ein Dutzend Projekte unterschiedlicher Art aus verschiedenen Niederlassungsgebieten (Erhaltungsmaßnahmen wie Deckschichterneuerungen, Komplettsanierungen und Brückenbauwerke) konnten nach CO2e-Emissionen für Material, Transport und Bau bereits in einem Projekt mit einem französischen Unternehmen, das auf die Bewertung von Bauprojekten spezialisiert ist, in den Jahren 2023 und 2024 analysiert werden.

Dieses Ergebnis zeigt das große Reduktionspotenzial im Bereich der Scope 3-Kategorie „Eingekaufte Güter und Dienstleistungen“ und unterstreicht den Bedarf an digitalen und automatisierten Lösungen zur Bewertung aller Bauprojekte.


Maßnahmen, um den CO2-Fußabdruck zu senken
 

  • Energieeffizienz und erneuerbare Energien
    Durch die Nutzung von Ökostrom aus erneuerbaren Quellen reduziert die Autobahn GmbH des Bundes energiebedingte Emissionen. Der Einsatz von Photovoltaikanlagen auf geeigneten Flächen wird zukünftig auch dazu beitragen, jene zu minimieren.
     
  • Alternative Antriebe für unsere Fahrzeugflotte
    Die Umstellung der Fahrzeugflotte auf Elektro- und Hybridfahrzeuge sowie die Pilotierung elektrischer Spezialfahrzeuge tragen zur Minderung der Emissionen bei.
     
  • Verbesserte Straßennutzung
    Maßnahmen wie die Verkehrslenkung, Stauvermeidung und der Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge helfen, die durch die Nutzung der Autobahnen verursachten Emissionen zu senken.
     
  • Baustellenmanagement
    Durch digitale Lösungen im Baustellenmanagementsystem können Staus und somit Kraftstoffverbrauch und Emissionen reduziert werden. Das Engagement der Autobahn GmbH des Bundes zur Reduktion des CO2-Fußabdrucks ist Teil eines umfassenden, strategischen Ansatzes, der sowohl direkte als auch indirekte Emissionen berücksichtigt. Dieser Plan liegt zudem auf dem Kurs der Bundesregierung, als Land bis 2045 die Klimaneutralität zu erreichen.

 

Die Autobahn GmbH des Bundes setzt auf Innovationen und nachhaltige Lösungen, um ihren Beitrag zu leisten. Durch kontinuierliche Verbesserungen, gezielte Maßnahmen und vor allem gemeinsam, kann sie den Herausforderungen des Klimawandels begegnen und unsere Umwelt für kommende Generationen schützen.