Effektiver Winterdienst durch Wetterbeobachtung und intelligente Einsatzplanung

Der Winter bringt Herausforderungen mit sich, die auf Deutschlands Autobahnen ein präzises Zusammenspiel von Planung, Technik und menschlichem Einsatz erfordern. Ziel ist es, die Verkehrssicherheit auch bei widrigsten Witterungsbedingungen zu gewährleisten. Dabei setzt die Autobahn GmbH auf eine durchdachte Winterdienstorganisation, ergänzt durch moderne Straßenwetterinformationssysteme (SWIS) sowie den engagierten Einsatz ihrer Mitarbeitenden.


Straßenwetterinformationssysteme (SWIS) – Technik für präzise Einsätze

Mit bundesweit über 1.000 SWIS-Anlagen deutschlandweit überwacht die Autobahn GmbH das Wettergeschehen auf ihrem mehr als 13.000 Kilometer langen Streckennetz. Die Anlagen messen kontinuierlich Fahrbahn- und Lufttemperatur, Taupunkt sowie Feuchtigkeit oder Glätte der Fahrbahn. Die erfassten Daten werden an den Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach übermittelt. Der DWD erstellt daraus präzise Wetterprognosen, die als Grundlage für die Einsatzplanung der Autobahnmeistereien dienen.

Planung und Priorisierung

Die Einsatzplanung beginnt frühzeitig, meist mit detaillierten Wetterprognosen und regelmäßigen Kontrollfahrten. Die Kontrollfahrten finden mindestens zweimal täglich statt, bei besonderen Wetterlagen auch häufiger. Sie ergänzen die technischen Daten der SWIS-Anlagen. So können kritische Streckenabschnitte wie Brücken oder schattige Kurven visuell beurteilt und gezielt Maßnahmen ergriffen werden. 
Darüber hinaus werden Räum- und Streupläne erstellt, die eine maximale Umlaufzeit von 2 Stunden für Hauptfahrbahnen und 3 Stunden für wichtige Zufahrten und Rampen vorsehen. Diese festen Zeitfenster stellen sicher, dass der Verkehr auch bei starkem Schneefall oder Glätte schnell wieder fließen kann.

Streumittel witterungsangepasst und nachhaltig einsetzen 

Die Autobahn GmbH legt großen Wert auf den nachhaltigen Einsatz von Streumitteln. Anstelle von Trockensalz wird vorrangig Feuchtsalz FS30 – Trockensalz mit Zugabe von 30 % Salzlösung – oder Sole FS100 – 100 % Salzlösung – eingesetzt. Beim Feuchtsalz wird das trockene Salz vor dem Aufbringen auf die Straße mit der Salzlösung befeuchtet. Dadurch bleibt das Salz länger liegen. Der Einsatz von FS100 ist eine ideale Ergänzung zum Winterdienst mit FS30 und wird vorrangig präventiv gestreut, um die Glättebildung zu verhindern. Die Sole haftet besser auf trockenen Fahrbahnen und reduziert Streuverluste durch Verwehungen. Bei Temperaturen bis minus 6°C und geringen Niederschlagsmengen ist die Solestreuung optimal. Bei größeren Schnee- und Eismengen und niedrigeren Temperaturen kommt FS30 zum Einsatz. 
FS100 ist durch den deutlich geringeren Salzverbrauch – bis zu 70 % Salz können bei der präventiven Streuung eingespart werden – wirtschaftlicher und damit umweltfreundlicher. 

Gemeinsam für ein sicheres Straßennetz

Mit der Kombination aus moderner Technologie, umweltfreundlichen Streumitteln und dem Einsatz von mehr als 6.300 Mitarbeitenden sorgt die Autobahn GmbH dafür, dass Sie auch im Winter sicher ans Ziel kommen. Diese Arbeit erfordert Teamgeist und ein hohes Maß an Koordination – für Sie, die Verkehrsteilnehmer, und die Sicherheit auf Deutschlands Autobahnen.