Dazu wurde eigens eine Mittelstreifenüberfahrt eingerichtet, d.h. die Trenn- und Schutzelemente zwischen den beiden Fahrtrichtungen wurden demontiert und die Fahrbahn an dieser Stelle für den Transport entsprechend präpariert. Immerhin galt es, ein Gesamtgewicht von rund 500 Tonnen zu tragen!
Der Transporter, der von Freitagnachmittag bis Sonntagnacht vor der PreZero Arena bei Sinsheim stand, ist mit rund 50 Metern Länge ein wahrer Straßenriese. Auf ihm thront das U-Boot mit einem Gewicht von rund 330 Tonnen, verteilt auf 30 einzeln lenkbare Achsen mit insgesamt 240 Reifen. Mit einer Höhe von 9 Metern passt der Transport aufgrund der Höhen- und Breitenbegrenzungen entlang der Strecke natürlich nicht überall durch, weshalb eine Drehvorrichtung installiert wurde, mit der das U-Boot mehrfach um 73 Grad gedreht wurde. Aber auch die dann erreichbare „Mindesthöhe“ war zu hoch, um einige Autobahnbrücken zu unterqueren, und die Gesamtlast war auch nach dem Ausbau der Batterien zu schwer, um sie zu überfahren. Deshalb hatte die vom Technikmuseum Sinsheim beauftragte Spedition eine Sondergenehmigung für die Durchfahrt beantragt.
Der Antrag durchlief in den letzten Monaten zahlreiche Prüfungs- und Abstimmungsrunden bei den Kolleginnen und Kollegen der Abteilung GST und der Verkehrsbehörde in der NL Südwest. Mehrere Ressortbesprechungen mit den Anrainergemeinden und Einsatzkräften, dem Museum und natürlich dem Verkehrsunternehmen fanden statt - und das alles zusätzlich zu den durchschnittlich 4.000 GST-Anträgen, die pro Woche (!) von der Abteilung GST zur Genehmigung geprüft werden.
Wie geht es weiter?
Der Verkehr auf der A6 rollt wieder wie gewohnt - die Mittelstreifenüberfahrt wurde sogar noch in der Nacht bis 6 Uhr morgens rückgebaut, also wieder in den ursprünglichen Zustand versetzt. Lediglich der Wiederaufbau der Schutzplanken in einigen Bereichen der Anschlussstelle Sinsheim Süd folgt in Kürze.
Im Technikmuseum Sinsheim wird das U-Boot in den nächsten Tagen auf seine endgültige Position gehoben. Nach dem letzten Ankerwurf besteht ab dem 10. August die Möglichkeit, sich von ehemaligen U-Boot-Fahrern erzählen zu lassen, wie sie ihre Zeit auf U17 oder „ihrem“ Dienst-U-Boot erlebt haben. Verschiedene Ausstellungsstücke rund um U17 sowie das U-Boot selbst können dann von außen besichtigt werden.
Bis dahin können Interessierte unter folgendem Link die 11 km lange Fahrt auf und über die Autobahn A6 noch einmal nacherleben:
U17 - Auf der Autobahn als Geisterfahrer - 20./21. Juli 2024