A1: 30-Kilometer-Ausbau in Rekordzeit beendet

Die Dauerbaustelle auf der A1 zwischen Lohne/Dinklage und Bramsche ist Geschichte. Die Niederlassung Westfalen der Autobahn GmbH hat den im Frühjahr 2021 gestarteten Ausbau der A1 auf einer Länge von 30 Kilometern von vier auf sechs Fahrstreifen ein halbes Jahr früher als geplant abgeschlossen.


Lohne/Bramsche. „Wir haben den Bauablauf nach Ausbau der Richtungsfahrbahn Dortmund gravierend verändert, konnten so das Tempo beschleunigen und damit am Ende sechs Monate Zeit einsparen”, erklärt Elfriede Sauerwein-Braksiek, Direktorin der Autobahn Westfalen. Der Verkehr wurde für den Ausbau der Richtungsfahrbahn Bremen ab Juli 2023 auf den gesamten 30 Kilometern mit zwei Fahrspuren je Richtung auf der bereits neu ausgebauten Richtungsfahrbahn Dortmund geführt. Durch die  Änderungen im Bauablauf konnte das Unfallrisiko außerdem um mehr als 50 Prozent reduziert werden. Eine hochwertige Bauweise sorgt darüber hinaus für weniger baustellenbedingte Einschränkungen in Zukunft. 

Eine Baustellenverkehrsführung mit regelkonformer „Überlänge“ ist so entstanden und damit die Möglichkeit, den Ausbau der Richtungsfahrbahn Bremen „in einem Rutsch“ zu realisieren. Die Erweiterung der Fahrtrichtung Dortmund war zuvor in mehreren Bauabschnitten mit wechselnden Verkehrsführungen erfolgt. 

Weniger Unfälle durch flexible Anpassung des Bauablaufs
Durch die Optimierungen des Bauablaufs konnte nicht nur Zeit gespart werden. Auch sind wesentlich weniger schwere Unfälle passiert. „Die homogene und sichere Verkehrsführung hat für weniger Eingriffe in den Verkehr gesorgt, womit wir das Unfallrisiko erheblich minimieren konnten“, so Sauerwein-Braksiek.Bereits in den ersten drei Monaten nach Änderung der Verkehrsführung hat sich die Zahl der Unfälle halbiert. Im späteren Verlauf hat sich der Trend fortgesetzt, die Unfallzahlen sind noch weiter gesunken und haben sich von anfangs durchschnittlich 35 Unfällen pro Monat auf 13 reduziert.

Eine Befragung im Auftrag der Autobahn Westfalen vom Frühjahr 2024 unter Verkehrsteilnehmenden hat zudem ergeben, dass die Sicherheit mit „gut“ bewertet worden ist. Zudem stuften sie das Überholen von Pkw in der Baustelle als „sicher“ ein. Maßgeblich für die Beurteilungen waren die Breiten der Fahrstreifen: Die Hauptfahrstreifen waren 3,50 Meter, die Überholfahrstreifen 3,25 Meter breit. Deshalb konnte der Verkehr auch mit Tempo 100 durch die Baustelle fahren. Ein Überholverbot gab es nur für Lkw.

Nachhaltige Bauweise für weniger Erhaltungsaufwand
Der Ausbau von vier auf sechs Spuren ist nicht nur in hohem Tempo erfolgt, sondern zugleich qualitativ hochwertig und damit nachhaltig ausgeführt worden. „Die Fahrbahn ist mit langlebigem Beton eingebaut worden, was in den nächsten Jahrzehnten zu einem geringen Erhaltungs- und Instandsetzungsaufwand führen wird“, sagt Philip Overbeck, Geschäftsbereichsleiter Bau und Erhaltung in der Außenstelle Osnabrück der Niederlassung Westfalen. 

Der Auftragnehmer, die Arbeitsgemeinschaft Arge A1, hatte sich im Rahmen eines so genannten Funktionsbauvertrags (FBV) verpflichtet, die Strecke nach Fertigstellung auch über einen Zeitraum von 30 Jahren zu erhalten. Aus diesem Grund hat er auch ein hohes Eigeninteresse, beste Qualität zu liefern. Der Betrieb (Winterdienst, Grünpflege etc.)  bleibt weiterhin in der Verantwortung der Autobahn Westfalen und wird von der Autobahnmeisterei Holdorf durchgeführt.

Die A1 ist Teil der „Hansalinie“ und damit Teil des transeuropäischen Fernstraßennetzes. Der Ausbau schließt die letzte Lücke einer durchgehenden Sechsstreifigkeit zwischen dem Autobahnkreuz Lotte/Osnabrück und dem Autobahndreieck Ahlhorner Heide. Täglich passieren rund 77.400 Fahrzeuge diese Strecke. 2030 werden es 83.000 Fahrzeuge sein. 

Zahlen, Daten, Fakten: was in der Bauzeit erledigt worden ist 
Das Auftragsvolumen für die Gesamtmaßnahme beträgt 600 Millionen Euro. Es wurden 14 Brücken im Verlauf der Autobahn neu gebaut, zwei Überführungsbauwerke neu errichtet sowie die dazugehörigen Anschlussstellen Neuenkirchen/Vörden und Holdorf komplett neu gebaut. Dafür wurden zwei temporäre Behelfsbrücken eingesetzt, um den Verkehr währenddessen im untergeordneten Verkehrsnetz aufrecht zu erhalten. Im Zuge des Ausbaus wurden 18 Brücken saniert, sechs Regenrückhaltebecken mit 20 Kilometern Rohrleitungen gebaut, sechs Kilometer Lärmschutzwände- und wälle sowie 100 Kilometer Schutzplanken/Betongleitwände errichtet. Die neue Betonfahrbahn hat eine Stärke von 31 Zentimetern. Dafür wurden rund 270.000 Kubikmeter Beton eingebaut. Sattelzüge lieferten diesen mit 25.700 Ladungen an. Die Größe der Ausgleichsfläche für die Maßnahme beträgt 16 Hektar. 

Ansprechpartner

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Kommunikation Außenstelle Osnabrück

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