Im Einsatz gegen die Raupen des Eichenprozessionsspinners

Berlin. Die Autobahn GmbH beginnt in diesen Tagen mit der Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners. Die Raupen des Falters entwickeln sogenannte Brennhaare, die allergische Reaktionen und Atembeschwerden hervorrufen können.

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Vor allem dort, wo in den vergangenen Jahren Nester des Eichenprozessionsspinners aufgetreten sind, finden auch in diesem Frühjahr wieder Einsätze statt. In erster Linie hat die Autobahn GmbH dabei die Rastanlagen im Blick, weil sich dort viele Menschen im Freien aufhalten. Doch auch entlang der Strecken und an Anschlussstellen werden die Raupen des Falters bekämpft. 

Einsatzzeiten variieren
Dies geschieht mit einem so genannten Biozid. Das Bakterium „Bacillus thuringiensis“ liefert den Ausgangsstoff für das Mittel, das auf die Bäume gesprüht wird. Die Raupen fressen die besprühten Blatttriebe und sterben ab. Für Menschen ist das Mittel ungefährlich und mit dem gezielten Einsatz an befallenen Eichen werden auch die Auswirkungen auf andere Insekten reduziert. Wenn die ersten Blätter austreiben, werden die Bäume mit Hilfe von großen Sprühfahrzeugen behandelt. Die klimatischen Unterschiede im deutschlandweiten Streckennetz lassen die Einsatzzeiten variieren. Während in einigen Regionen mit Fahrzeugen der Autobahn GmbH gegen den Eichenprozessionsspinner vorgegangen wird, kommen an anderen Stellen auch beauftragte Firmen zum Einsatz. In Gebieten mit geringem Raupenbefall kann auf den Einsatz von Bioziden ganz verzichtet werden. Die Nester werden dann einzeln abgesaugt.

Geringere Ausbreitung und natürliche Bekämpfung
Die Ausbreitung des Eichenprozessionsspinners hat in den vergangenen Jahren nicht zugenommen. Die Stärke der Population ist auch von klimatischen Einflüssen abhängig. Warme und trockene Sommer begünstigen die Vermehrung. Der im Vergleich zu den Vorjahren relativ feuchte Sommer 2023 könnte also auch dazu beitragen, dass in diesem Jahr weniger Raupen gefunden werden. Und noch etwas könnte dazu beitragen, dass sich die Raupen nicht weiter ausbreiten: natürliche Feinde. So wurden im Rheinland und in Westfalen an einigen Rastplätzen Meisenkästen aufgehängt, um den Vögeln Brutmöglichkeiten zu bieten. Die Raupen sind ein gefundenes Fressen für die Meiseneltern, die sich um den Nachwuchs kümmern.