Sicherheitsgurt 2.0: Wie vernetzte Fahrzeuge Unfälle vermeiden können

Vernetzte Fahrzeuge, intelligente Mobilität und lebensrettende Warnungen: Auf der C-ITS-Roadshow in Frankfurt am Main präsentierte die Autobahn GmbH gemeinsam mit Partnern aktuelle Entwicklungen im Bereich kooperativer intelligenter Verkehrssysteme. Mehr als 100 Vertreterinnen und Vertreter von Not- und Rettungsdiensten sowie C-ITS-Experten erlebten, wie die Vernetzung von Fahrzeugen und Infrastruktur den Straßenverkehr sicherer machen kann.


Am 22. Oktober 2024 verwandelte sich das House of Logistics and Mobility (HOLM) in Frankfurt am Main in einen Marktplatz der Verkehrssicherheit. Im Rahmen des internationalen Car-2-Car-Forums 2024 lud die Autobahn GmbH zu einer Roadshow rund um das Thema kooperative intelligente Verkehrssysteme (C-ITS) ein. Ziel der Veranstaltung war es, insbesondere lokalen Blaulicht- und Gelblichtorganisationen, wie zum Beispiel Polizei, Rettungsdiensten, Straßenmeistereien oder Abschleppunternehmen, die C-ITS-Technologie vorzustellen und sie dafür zu interessieren. C-ITS ist ein Paradebeispiel für die Digitalisierung im Verkehrsbereich, da es digitale Technologien einsetzt, um Verkehrssysteme in intelligente, vernetzte Ökosysteme zu transformieren und somit die Sicherheit und Effizienz im Straßenverkehr zu steigern. 

 

Autobahn GmbH und ADAC setzen C-ITS bereits ein 

Prof. Gerd Riegelhuth, Leiter des Geschäftsbereichs Verkehrsmanagement, Betrieb und Verkehr der Autobahn GmbH, betonte in seinem Grußwort die Bedeutung von C-ITS für die Verkehrssicherheit: „Wie der Sicherheitsgurt, den wir bei jeder Autofahrt ganz selbstverständlich anlegen, hilft auch die C-ITS-Technologie, Menschenleben zu retten und Unfälle zu vermeiden.“  

Susanne Schulz (Autobahn GmbH) und Thomas Heinrich (ADAC Stiftung) stellten in einer interaktiven Session verschiedene C-ITS-Dienste vor, die derzeit erprobt oder bereits in den Regelbetrieb überführt werden. Sie erläuterten, wie die drahtlose Kommunikation zwischen Fahrzeugen und Infrastruktur funktioniert und welche Vorteile sie sowohl den Blaulicht- und Gelblichtorganisationen als auch den Verkehrsteilnehmenden bietet. Die Autobahn GmbH und der ADAC fördern den Einsatz von C-ITS und nutzen die Technologie selbst: So stattet die Autobahn GmbH die fahrbaren Absperrtafeln der Autobahnmeistereien mit sogenannten ITS Roadside Stations aus, die Warnmeldungen direkt an herannahende Fahrzeuge senden. Die Autobahn GmbH plant, ab dem kommenden Jahr die Betriebsdienstfahrzeuge flächendeckend mit dem C-ITS-Dienst auszustatten. Der ADAC hat zehn Pannenhilfefahrzeuge sowie vier Abschlepp-Lkw von Mobilitätspartnern mit C-ITS ausgestattet und plant, weitere Pannenhilfefahrzeuge mit C-ITS auszurüsten. 

 

Überzeugende Live-Demonstrationen 

Ein Highlight der Veranstaltung waren die Demonstrationsfahrten, bei denen die Teilnehmer die C-ITS-Dienste live erleben konnten. Dabei wurde eindrucksvoll gezeigt, wie Warnungen vor Baustellen, Pannen- und Unfallstellen sowie herannahenden Einsatzfahrzeugen in Echtzeit übermittelt werden. Die Warnhinweise werden im Fahrzeugdisplay angezeigt, sodass Fahrende genügend Zeit haben, sich auf die Gefahrensituation einzustellen. 

Im Außenbereich und in den Räumlichkeiten des HOLM hatten die Teilnehmer zudem die Möglichkeit, sich an verschiedenen Informationsständen der Autobahn GmbH und ihrer Partner – darunter der ADAC, die Polizei Hessen und das Bundesanstalt für Straßenwesen – ausführlich über die Nutzungsmöglichkeiten der C-ITS-Technologie zu informieren. Dabei kam es zu intensiven Gesprächen und einem regen Austausch zwischen Experten und potenziellen Anwendern.  

Die C-ITS-Roadshow in Frankfurt hat gezeigt: Die Zukunft der Verkehrssicherheit liegt in der intelligenten Vernetzung. Mit der fortschreitenden Entwicklung und Implementierung dieser Technologie rückt die „Vision Zero“, also das Ziel der Vermeidung von Todesfällen und schwerwiegenden Verletzungen im Straßenverkehr, ein Stück näher. „Je mehr Fahrzeughersteller C-ITS einsetzen, desto schneller kommt die Technologie voran“, sagte Prof. Gerd Riegelhuth. Dies sei auch im Hinblick auf die Einführung des automatisierten Fahrens von Bedeutung.